Veranstaltung: | BDKJ-Hauptversammlung 2022 |
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Antragsteller*in: | BDKJ-Hauptausschuss |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 04.04.2022, 00:48 |
6.5.1: Themen und Schwerpunkte des BDKJ-Bundesvorstands
Antragstext
Bisherige Entwicklungen
Die Hauptversammlung 2020 hat dem Hauptausschuss u.a. den Auftrag erteilt, die
Themen und Schwerpunkte des BDKJ-Bundesverbandes einer Revision zu unterziehen
und sie zu priorisieren. Diesem Auftrag näherte sich die Projektgruppe mit der
Grundsatzentscheidung, „vom leeren Blatt“ anzufangen: Anstatt also mit einer
Bestandsaufnahme der de facto bearbeiteten Themen, begannen wir mit einer
Analyse der Bedingungen, die dazu geführt haben, dass so ein Auftrag nötig
wurde. Dabei konnten wir mehrere Knackpunkte identifizieren, die zu einer
Überlast von Themen im BDKJ-Bundesverband beitragen.
Wie bereits bei der Hauptversammlung im Dezember berichtet, haben wir uns dafür
entschieden, an diesen Knackpunkten anzusetzen, um so die Ursachen des Problems
zu bearbeiten. Wir erhoffen uns davon eine nachhaltige und langfristige
Verbesserung, die eine einmalige Priorisierung, wie sie im ursprünglichen
Auftrag vorgesehen war, überflüssig macht. Außerdem sind wir überzeugt, dass
uns so besser gelingt, die Lebenswelten junger Menschen ernst zu nehmen. Da
diese sich dynamisch verändern, könnte ihnen eine einmalige Festlegung
allenfalls für kurze Zeit gerecht werden.
Ergebnisse
Die Projektgruppe schlägt mehrere Maßnahmen vor. Drei davon liegen als
Anträge zur Beschlussfassung vor (Themenmanagement auf Bundesebene, Erstellung
eines Antragsformulars und Flussdiagramm zur Themenverortung). Diese haben das
unmittelbare Ziel, eine Klärung der zu bearbeitenden Themen und ihrer
jeweiligen Priorität herbeizuführen.
Außerdem empfehlen wir die Prüfung von drei weiteren Maßnahmen, die zwar
nicht unmittelbar zur Reduktion oder Priorisierung von Themen beitragen, aber
Synergien innerhalb des Bundesverbands erzeugen oder die Bearbeitung von Themen
wirkungsvoller machen können.
1. Aktualisierung der Lobbyarbeit
Zur Optimierung des Aufwand-zu-Nutzen-Verhältnisses in unserer Lobbyarbeit für
die Belange der Jugendverbände und von Kindern und Jugendlichen ist eine
Revision unserer Aktivitäten und Netzwerke sinnvoll. Ziel ist es, die
Lobbyarbeit des BDKJ und seiner Jugendverbände effizient und professionell zu
gestalten, sodass der BDKJ als relevanter Player und Experte im jugend- und
kirchenpolitischen Bereich wahrgenommen wird.
In einer Fortbildungsveranstaltung vergewissern wir uns der aktuellen Standards
der Lobbyarbeit und entwickeln Veränderungen, wo wir diese noch nicht
erfüllen.
Mittelfristig wäre eine Imagekampagne für den BDKJ denkbar, die das Profil des
BDKJ nach außen hin pusht. Dazu sind allerdings zuerst eine Klärung der
genauen Inhalte und Erwartungen an eine solche Kampagne zu klären, bevor es
sich lohnt, Zeit und Geld in eine externe Unterstützung und die Kampagne selbst
zu investieren.
2. Digitaler Materialpool
Ziel ist es, aktuelle Materialien der Jugend- und Diözesanverbände zu
verschiedenen Themen (Beschlüsse, Arbeitshilfen, Kampagnen, …) in
nutzer*innenfreundlicher Weise zugänglich zu machen, um so Synergieeffekte zu
erzielen. Damit das gelingen kann, ist eine leicht zugängliche, motivierend
gestaltete Plattform notwendig, die einfach und zielgerichtet durchsucht werden
kann. Für einen Mehrwert der Plattform ist außerdem wichtig, dass sie
dauerhaft gepflegt wird.
Um sowohl die Kosten der Einrichtung als auch den Pflegeaufwand für die
Bundesstelle und die einzelnen Verbände gering zu halten, ist eine reduzierte
Form denkbar, in der klar definiert ist, welche Materialien genau einzupflegen
sind. Zum Beispiel wäre eine durchsuchbare Datenbank der
Versammlungsbeschlüsse der Jugend- und BDKJ-Diözesanverbände vergleichsweise
leicht umzusetzen, sofern die Jugend- und Diözesanverbände bereit sind, ihre
Beschlüsse regelmäßig einzupflegen. Beim Aufbau der Plattform könnte ggf.
auf bereits vorhandenen Datenbanksystemen aufgebaut werden.
3. Agile Vernetzungstreffen
In kurzen, digitalen Formaten, die wenig bis keine Vorbereitung bedürfen,
vernetzen sich die verantwortlichen Personen zu einem bestimmten Thema. Die
Tagesordnung und ggf. Häufigkeit der Treffen bestimmen dabei die Teilnehmenden.
So soll ein Austausch von und mit Expert*innen im Verband zu aktuellen
Entwicklungen im jeweiligen Thema, Absprachen zu gemeinsamen Kampagnen und die
Bildung themenspezifischer und subsidiärer Netzwerke ermöglicht werden.
Teilnehmen können die Verantwortlichen und Interessierten am Thema in den
Verbänden, unabhängig davon, ob sie Mandatsträger*innen oder Referent*innen
sind. Die Einladung zu solchen agilen Treffen können von allen Verbänden
ausgehen. Die Bundesstelle hat i.d.R. lediglich eine koordinierende Rolle und
kommuniziert anstehende Vernetzungstreffen z.B. im BDKJ.direkt. Die
Verantwortung für die Moderation und ggf. Vor- und Nachbereitung der Treffen
liegen bei den Einladenden Personen. Zu den Treffen ist jeweils ein knappes
Protokoll mit den wesentlichen Inhalten und ggf. Ergebnissen anzufertigen.
Sinnvoll sind Vernetzungstreffen ab fünf Teilnehmenden.
Grundsätzlich gibt es solche Formate bereits (z.B. kirchenpolitische
Vernetzungstreffen, Konveniat), allerdings nur zu einzelnen, in der Regel
allgemein gefassten Themen (z.B. Kirchenpolitik). Agilere Vernetzungstreffen zu
einzelnen Themen hätten den Vorteil, flexibler auf aktuelle Entwicklungen
reagieren zu können und Expert*innen zu einzelnen Themen unabhängig von ihrer
Rolle im Verband sichtbar zu machen. Außerdem könnten sie einen Raum bieten
für Themen, die zwar über einzelne Diözesan- oder Jugendverbände hinaus
relevant sind, aber nicht für den gesamten Bundesverband.
Denkbar sind außerdem Fortbildungsangebote innerhalb der Vernetzungstreffen.
Die Rahmendaten:
Die Arbeitsgruppe bestand aus folgenden Mitgliedern: Annkathrin Meyer (seit
Sommer 2021), Alexandra Guserle, Daniel Rockel, Gregor Podschun (bis Sommer
2021), Marc Eickelkamp (bis Sommer 2021), Stefan Ottersbach (ab Sommer 2021),
Sebastian Dietz, Thomas Heitz.
Unterstützt wurde sie organisatorisch durch Johanna Ostermeier, inhaltlich
begleitet von Serge Enns und Fynn Wolken (www.morgenraum.org).