Ergänzungswunsch aus dem Rahmen der Bundesfrauenkonferenz (nehmen wir auf)
Antrag: | Feminismus im BDKJ – intersektional & queer |
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Antragsteller*in: | KjG |
Status: | Angenommen |
Eingereicht: | 25.04.2024, 14:07 |
Antrag: | Feminismus im BDKJ – intersektional & queer |
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Antragsteller*in: | KjG |
Status: | Angenommen |
Eingereicht: | 25.04.2024, 14:07 |
Als BDKJ Bundesverband streben wir eine Gesellschaft an, in der alle Menschen
unabhängig von ihrer geschlechtlichen Zuordnung gleichberechtigt behandelt
werden und gleiche Rechte sowie Teilhabechancen genießen. Unsere Vision ist,
dass sich alle Menschen zwischen und neben den stereotypen Vorstellungen von
"männlich" und "weiblich" bewegen können und die Welt mit ihrer Vielfalt
bereichern.
Wir betrachten es als unsere Aufgabe, junge Menschen zu ermächtigen, gängige
Geschlechterklischees zu hinterfragen und ihre eigene Identität zu entwickeln.
Im BDKJ auf Bundesebne soll dies erlebbar sein und in Gesellschaft, Politik und
Kirche hinein strahlen. Dies erfordert eine kontinuierliche Auseinandersetzung
mit patriarchalen Strukturen und Denkmustern, sowie die Förderung von Menschen,
die durch diese beeinträchtigt werden.
Um unsere Vision zu erreichen, wurden bereits einige Schritte gesellschaftlich
und im BDKJ getan. Wir erkennen den Wert der Emanzipations- und
Gleichstellungsbewegungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte an und sind froh
darum, was hierdurch erreicht wurde. Wir gehen davon aus, dass sich Feminismen
auch zukünftig weiter entwickeln, beobachten diese Veränderungen und gestalten
sie mit.
So kommen wir aktuell zu folgender feministischen Grundhaltung:
Feminismus braucht Vielfalt:
Uns ist Geschlechtervielfalt ein ebenso großes Anliegen wie die
Gleichberechtigung von Menschen aller Geschlechtskategorien. Geschlecht ist
sozial konstruiert und darf weder heteronormativ, noch binär gedacht werden.
Daher vertreten wir den Queerfeminismus. Ein Feminismus, der INTA*[1] Personen
nicht explizit mitdenkt oder Differenzen zwischen Geschlechterkategorien
zeichnet und damit Personen aufgrund ihrer Geschlechterkategorien bestimmte
Rollen zuschreibt, entspricht nicht unserem Verständnis von Feminismus.
Feminismus braucht den Blick auf Mehrfachdiskriminierungen:
Feminismus muss immer intersektional gedacht werden. Strukturell leiden FINTA*1
stärker als cis Männer unter dem Patriarchat. Daneben kann beispielsweise die
Hautfarbe, das Einkommen, die Bildung, die sexuelle Orientierung, das Alter,
eine Behinderung oder die Religionszugehörigkeit als zusätzliche Diskriminierung
greifen. Diese gilt es immer explizit mitzudenken, zu reflektieren und in der
Förderung zu berücksichtigen.
Feminismus betrifft alles:
Feminismus ist eine Aufgabe, die in allen Bereichen unseres gesellschaftlichen
Zusammenlebens berücksichtigt werden muss. Entsprechend verstehen wir
Geschlechterpolitik &-pädagogik als äußerst wichtigen und wertvollen Bestandteil
unserer Arbeit.
Feminismus nützt allen:
Feministische Kämpfe dienen nicht dazu bestimmte Geschlechterkategorien zu
übervorteilen, sondern dazu dass Menschen aller Geschlechtskategorien gerecht
behandelt werden. Der Abbau struktureller Ungerechtigkeiten sorgt dafür, dass
alle von einer insgesamt gerechteren Gesellschaft profitieren.
Diese feministische Grundhaltung leben wir in den Diözesan- und
Mitgliedsverbänden des BDKJ und miteinander in diesem. Darüber hinaus wird vom
Bundesvorstand und verantwortlichen Gremien vertreten und eingefordert.
Entsprechend gestalten wir Kirche, Politik und Gesellschaft mit.
Konsequenzen für den BDKJ auf Bundesebene
Organisationsform
[1] INTA* steht für inter*, nichtbinär, trans*, agender und weitere
Geschlechterkategorien außerhalb des binären Systems. Wir nutzen bewusst nicht
den Begriff „divers“, der an anderen Stellen für INTA* Personen genutzt wird, da
dieser eine Fremdbezeichnung ist und sehr selten von betroffenen Personen selbst
gewählt wird.
Das F in FINTA* steht zusätzlich für Frauen.
Das L in FLINTA* steht zusätzlich für Lesben.
Ergänzungswunsch aus dem Rahmen der Bundesfrauenkonferenz (nehmen wir auf)