A5-3NEU: Zukunft entscheiden - Entwicklung, Themenmanagement, Innovation
Veranstaltung: | BDKJ-Hauptversammlung 2024 |
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Antragsteller*in: | Hauptausschuss |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 05.05.2024, 09:33 |
Veranstaltung: | BDKJ-Hauptversammlung 2024 |
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Antragsteller*in: | Hauptausschuss |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 05.05.2024, 09:33 |
Die Hauptversammlung möge beschließen:
Angesichts gravierender kirchlicher und gesellschaftlicher Veränderungsprozesse
und damit verbundenen Herausforderungen für uns Jugendverbände ist es unsere
gemeinsame Verantwortung, die Strukturen des BDKJ weiterhin zukunftsfähig,
inklusiv und vielfältig - kurz attraktiv - zu gestalten. Dazu fokussieren wir
uns bis zur Hauptversammlung 2026 zunächst auf drei Aspekte, nämlich
Verbandsentwicklungskompetenz, Themenmanagement und Strukturinnovation, und
setzen uns folgende Ziele:
1. Ein agiles, verbändeübergreifendes Themenmanagement etablieren
Zielsetzung:
Es ist ein agiles auf Inhalte ausgerichtetes Themenmanagement eingerichtet. Es
adressiert die Herausforderungen der Prioritätensetzung, des Lebensweltbezugs
junger Menschen und der Mitarbeit in Vernetzungsstrukturen. Das Themenmanagement
stärkt den BDKJ als Interessenvertretung und eröffnet Synergien mit den
Jugendverbänden. Der Dachverband wird subsidiär als politische und kirchliche
Interessenvertretung angenommen. Die Koordination erfolgt durch die BDKJ-
Bundesstelle, welche den Informationsfluss sicherstellt.
Meilensteine:
Buko November 2024: Es gibt ein verbändeübergreifendes Themenmapping. Hierin ist
ersichtlich, welche Themen die Jugendverbände haben und welche Themen der BDKJ-
Bundesverband hat. Die Themen des BDKJ sind nach den folgenden Kriterien
erstmalig zu bewerten: Outcome, Passung zu den Profilen der Jugendverbände, der
Lebensweltbezug junger Menschen. Es besteht Transparenz bzgl. Zuständigen
Referent*innen entsprechender Stellen-Refinanzierungen und inhaltsspezifischen
Vernetzungsstrukturen. Akteur*innen: Bundesstelle, JV, DV.
Hauptversammlung Mai 2025: Der Bundesvorstand erarbeitet eine strategische
Priorisierung der Themen anhand des Themenmappings des BDKJ-Bundesverbandes. Die
Hauptversammlung entscheidet über die vorgeschlagene Prioriserung. Priorisiert
werden Kernthemen mit passendem Profil der Jugendverbände, hohem Lebensweltbezug
junger Menschen und starkem Outcome.
Ein Vorgehen zur Vergewisserung im Jahresturnus ist in der Arbeitsweise der
Hauptversammlung verankert. Die strategische Priorisierung wird im
Rechenschaftsbericht des Bundesvorstands transparent gemacht. Neue Themen müssen
gemappt werden. Die Kriterien des Themenmapping werden regelmäßig evaluiert und
es wird geprüft, ob die Form des Themenmapping fortgeführt werden soll.
Akteur*innen: Bundesvorstand.
Bukos November 2025: Zu Themen mit hoher Passung zwischen Jugendverbänden und
BDKJ sind Kooperationen verabredet, in denen geregelt wird, wie die
Außenvertretung in diesen Themenbereichen gemeinsam koordiniert wird
(gegenseitig zu Gesprächen mitnehmen, Veröffentlichungen bzw. Stellungnahmen
abstimmen oder gemeinsam herausgeben etc.). Die Außenvertretung in Kirche, Staat
und Gesellschaft erfolgt dabei in Zusammenarbeit zwischen BDKJ und
Jugendverband. Die innerverbandliche Weiterarbeit erfolgt durch den
Jugendverband.
Auch die Diözesanverbände prüfen den Abschluss von Kooperationen mit ihren
Jugendverbänden.
Themen mit hohem Lebensweltbezug junger Menschen aber geringer Passung zu
Jugendverbänden und BDKJ werden projektorientiert inhaltlich auf BDKJ-
Bundesebene bearbeitet. Das kann in Kooperation geschehen. Akteur*innen:
Bundesvorstand, JV, DV.
Hauptversammlung 2026: Im Rahmen der bestehenden Kooperationen von BDKJ und
Jugendverbänden werden nach Möglichkeit gemeinsame Veröffentlichungen etc.
herausgegeben, sodass Identifikation ermöglicht wird. Es soll hierbei
berücksichtigt werden, dass sowohl BDKJ (BDKJ-Segel) als auch Jugendverband
(jeweiliges Markenzeichen) visuell sichtbar sind. Es wird eine Handreichung zur
Umsetzung und Verwendung der Markenzeichen erstellt. Akteur*innen: Referat
Kommunikation, JV.
2. Einen Innovationsausschuss einrichten
Zielsetzung:
Der Innovationsausschuss ist ein (zunächst bis 2026) zeitlich befristeter
Innovationsmotor im Hinblick auf Prozesse, Gremien, Veranstaltungen etc. des
BDKJ-Bundesverbandes. Dem Ausschuss steht Beratungszeit zur Verfügung, die
Hauptausschuss und Bundesvorstand für diese Fragestellungen erfahrungsgemäß im
Alltag fehlt. Der Ausschuss generiert Ideen für die Organe des Verbandes
(Hauptversammlung und -ausschuss, Bundeskonferenzen, Bundesvorstand). Dabei
profitiert er insbesondere von externen Blickwinkeln (thinking out-of-the-box).
Er steht dafür ein, dass das Anliegen dauerhaft wachgehalten wird.
Auftrag:
Umsetzung:
Der Ausschuss wird mit acht Personen besetzt, die für zwei Jahre gewählt werden.
Die Wahl erfolgt im Hauptausschuss Juni 2024:
Es gelten die weiteren Regelungen aus §16 der Bundesordnung.
Im Rahmen der Hauptversammlung 2023 wurde die Frage nach der Zukunft der Jugendverbandsarbeit angeregt diskutiert. Der Bundesvorstand hat das Interesse der Versammlung aufgegriffen und dem Hauptausschuss im September 2023 einen Vorschlag zur Bearbeitung der Thematik vorgelegt. Auf dieser Grundlage hat der Hauptausschuss eine Projektgruppe mit folgendem Arbeitsauftrag eingerichtet (vgl. Protokoll): “Erarbeitung eines konkreten Vorschlags für die Hauptversammlung 2024 wie die Thematik „Zukunft Jugendverbandsarbeit/ BDKJ“ nach dieser Hauptversammlung im Verband weiterbearbeitet werden kann.” Dieser Vorschlag liegt mit diesem Antrag vor.
Wesentliche Grundlagen dieses Antrags sind die Beratung durch die Bundeskonferenzen vom 10. bis 12. November 2023 und durch den Hauptausschuss in seinen Sitzungen im Dezember 2023 und Februar 2024 sowie die Ergebnisse einer Umfrage, die von November bis Januar digital unter den Jugend- und Diözesanverbänden durchgeführt wurde.
Nach den bisherigen Beratungen stellen wir fest: 1. Wir bewegen uns nicht im luftleeren Raum, sondern sehen wichtige gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die unsere Selbstreflexion erfordern. Diese sind u.a.: Junge Menschen wollen in einer wehrhaften Demokratie leben und leben mit sich verändernden politischen Partizipationsmöglichkeiten. Als Werkstätten der Demokratie sind wir gefordert diese Entwicklungen für unsere eigenen Strukturen zu reflektieren. Junge Christ*innen erleben eine zunehmende Differenz zwischen kirchlichen und anderen jungen Lebenswelten. Als Handlungsfeld kirchlicher Jugendpastoral suchen wir nach vielfältigen Formen von Spiritualität, die uns Christ*innen und Staatsbürger*innen sein lassen. 2. Im Blick auf unsere eigenen Strukturen nehmen wir verschiedene Problemanzeigen wahr: viele und komplexe Strukturen, vielfältige Überlastungsanzeigen auf allen Ebenen in Ehren- und Hauptamt, hohe, hohe Einstiegsschwellen, Vakanzen bzw. Ämterhäufung.
Unser Anliegen ist, dass wir mit einer positiven Aufbruchsstimmung und motiviert in die Zukunft gehen. Wir stellen fest, dass nicht ein großer Mitgliederschwund unsere Motivation für den Prozess ist, sondern die sich immer verändernde Lebenswelt von jungen Menschen. Es werden daher Methoden gewählt, die zwar auch negative Aspekte mit einbeziehen, aber auf das Positive zielen. In unserem Grundsatzprogramm haben wir Werte und Haltungen formuliert, die uns stark machen. Diese werden hilfreich sein, wenn wir uns zukunftsfähig aufstellen. Dazu gehören insbesondere: Zusammenarbeit, Verantwortungsübernahme, Vertrauen, Motivation und Aufbruch, Begeisterung, ehrlicher Blick, Realismus
Der Hauptausschuss ist der festen Überzeugung, dass die von der Hauptversammlung aufgeworfenen Fragestellungen zur Zukunft des BDKJ durch die vorgeschlagenen Maßnahmen zielführend bearbeitet werden können.