Veranstaltung: | Rechenschaftsbericht des BDKJ-Bundesvorstands 2020 |
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Berichterstatter*in: | BDKJ-Bundesvorstand |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 28.06.2020, 02:30 |
A6: Bericht - 4. Mädchen- und Frauenpolitik
Text
Die seit mehr als 20 Jahren stagnierende bzw. seit dieser Legislaturperiode
wieder rückläufige Frauenrepräsentanz in allen Parlamenten hat Frauen innerhalb
und außerhalb der Parlamente auf den Plan gerufen: Bis zu den nächsten
Bundestagswahlen forderten sie eine Wahlrechtsreform, die auch
Geschlechterparität auf der Agenda hat. Die entsprechende Kampagne des Deutschen
Frauenrats heißt: #mehrfrauenindieparlamente. Die Bundesfrauenkonferenz hat sich
der Forderung 2019 angeschlossen. Da sich die Parteien bislang nicht auf eine
gemeinsame Linie einigen konnten, sieht es aber gerade so aus, als würde gar
keine Wahlrechtsreform in dieser Legislaturperiode mehr abgestimmt werden
können. Der BDKJ hat in einigen Gesprächen mit Bundestagsabgeordneten und im
Rahmen verschiedener Parlamentarischer Gespräche, die vom Frauenrat initiiert
waren, die diesbezügliche Haltung deutlich gemacht.
Der BDKJ wurde im vergangenen Jahr oftmals angefragt, sich zu Verbindungen
zwischen Antifeminismus und rechtsextremistischem und antidemokratischem
Gedankengut zu äußern. Zudem hat der BDKJ an einer Studie zu antifeministischen
Strömungen teilgenommen, die von der Amadeo Antonio Stiftung erstellt wurde.
Lisi Maier (Bundesvorsitzende) war Teil der Jury des Marie-Juchacz-Preises, der
am 8. März 2020, dem Internationalen Frauentag, an Marlies Krämer verliehen
wurde.
Ein Schwerpunkt der frauenpolitischen Aktivitäten im Berichtszeitraum lag im
Bereich der Kirchenpolitik. Die Amazonas-Synode, die Vorbereitung auf den
Synodalen Weg und die damit einhergehenden Aktivitäten durch die Bewegung Maria
2.0 spielten im vergangenen Jahr eine große Rolle. Ein Fachtag zum
Frauenpriestertum, der durch das Bundesfrauenpräsidium vorbereitet wurde, griff
die Debatten mit einer hochrangig besetzten Veranstaltung (u. a. mit Christiane
Florin, Weihbischof Schepers, Jaqueline Straub) auf.
Der alljährliche Mädchen- und Frauenpolitische Fachtag des Frauenpräsidiums fand
dieses Jahr unter dem Motto „Diagnose weiblich – Mädchen- und Frauengesundheit
im Fokus“ in Würzburg statt. Themen waren „Menstruation ist politisch“,
gesellschaftskritische Verhütung und Gesundheit als Menschenrecht. Im Anschluss
daran fand die Bundesfrauenkonferenz statt. Beide Veranstaltungen fanden erst
nach Berichtslegung statt.
Frauenpolitisch konnte erneut eine hohe Aufmerksamkeit für unsere Positionen und
Beschlusslagen erreicht werden. Der BDKJ ist innerkirchlich, aber immer auch
gesellschaftspolitisch als starker frauenpolitischer Akteur sichtbar.
Insbesondere die Vorbereitung und Durchführung des „Fachtags Frauenpriestertum“
ermöglichte viele Kontakte zu relevanten Akteur*innen und Journalist*innen,
woraus sich zahlreiche Pressekontakte und Interviewanfragen im Nachgang ergaben.
Sicherlich gilt es im kommenden Jahr auch die kirchenpolitischen Entwicklungen
im Rahmen des Synodalen Wegs weiterhin tatkräftig zu unterstützen. Dennoch wird
der Fokus insbesondere in Hinblick der näher rückenden Bundestagswahl 2021 auf
den frauenpolitischen Entwicklungen in Staat und Gesellschaft liegen. Zudem gilt
es in den kommenden Monaten die gemeinsamen Gleichstellungsstrategien mit der
Frauenministerin zu unterstützen.
Kommentare
Yu (KjG):
Schade, dass wir hier von einem binären Geschlechtersystem ausgehen. Ich möchte gerne einfordern, dass wir hier künftig von Mädchen* und Frauen* sprechen.
Janina Bauke: