Veranstaltung: | Rechenschaftsbericht des BDKJ-Bundesvorstands 2020 |
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Berichterstatter*in: | BDKJ-Bundesvorstand |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 28.06.2020, 02:22 |
A2: Bericht - A Politik und Gesellschaft
Text
Im zurückliegenden Berichtszeitraum waren für den BDKJ-Bundesvorstand im
gesellschaftspolitischen Bereich insbesondere folgende drei Aspekte
handlungsleitend:
- Das Erstarken rechtsextremer Kräfte im politischen Raum und die daraus
folgende rechtsterroristische Gewalt im außerparlamentarischen Raum — und
unsere Anstrengungen, im gesellschaftlichen, politischen und
innerkirchlichen Diskurs den antidemokratischen, antifeministischen und
menschenfeindlichen Akzentsetzungen mit unseren Vorstellungen einer
demokratischen, vielfältigen und gerechten Gesellschaft entgegenzutreten.
- Der starke Fokus auf Klimapolitik und Nachhaltigkeitsfragen als
Zukunftsfragen der Jugend und unserer gesamten Gesellschaft. Dazu gehört
auch das daraus erwachsende Engagement, was tausende junge Menschen – auch
aus unseren Strukturen und mit der strukturellen Unterstützung von Umwelt-
und Naturschutzjugendverbänden — auf die Straße getragen haben und damit
die Lobbyaktivitäten u. a. unserer Verbandsvertreter*innen entsprechend
gestärkt haben.
- Die Begleitung von Gesetzgebungsprozessen, die die Rahmenbedingungen für
das ehrenamtliche Engagement beeinflussen werden. Dazu zählen neben dem
Masernschutzgesetz und der SGB VIII-Reform auch die Errichtung einer
Ehrenamts- und Engagementstiftung.
Prozesse und Veranstaltungsvorbereitungen, die aktuell bereits viele
Arbeitsressourcen binden sind der Kinder- und Jugendarbeitskongress in Nürnberg
im September 2020, bei dem der BDKJ einige Veranstaltungen anbieten wird, der
Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag in Essen 2021 und die Veranstaltungen im
Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft. In diesem Bericht wird auf diese
Arbeitsbereiche noch nicht ausführlich eingegangen, sondern erst im Nachgang zu
den Veranstaltungen im Mai 2021.
Grundsätzlich gelingt es dem BDKJ über seine Netzwerke, aber auch als
eigenständiger Akteur in viele dieser Prozesse gut eingebunden zu werden.
Dennoch muss festgestellt werden, dass viele zivilgesellschaftliche Strukturen
in Deutschland immer mehr unter Druck geraten und sich dadurch auch
Verwaltungshandeln vor Ort, aber auch auf höheren Ebenen verändert. Teilweise
werden in vorauseilendem Gehorsam aufgrund der Erstarkung rechter Kräfte und
entsprechender Anfragen in den Parlamenten Förderungen hinterfragt. Teilweise
wird aus mangelndem Subsidiaritätsverständnis das Trägerprinzip außer Kraft
gesetzt und auch in der Engagementpolitik mehr staatlich gesteuert. Teilweise
wird aus mangelndem Wissen, was Jugend(verbands)arbeit ist und leistet, an den
falschen Stellen gespart.
Als Jugendverbände gilt es hier wachsam zu sein und sich selbst sichtbar zu
machen, wie es uns über die 72- Stunden-Aktion äußerst erfolgreich gelungen ist.
Viele der oben benannten und befürchteten Entwicklungen für Jugendverbände sind
in teilweise viel drastischerem Ausmaß in Nachbarländern seh- und spürbar. Hier
gilt es im europäischen und internationalen Kontext solidarisch zu sein und
selbstorganisierte katholische Strukturen außerhalb Deutschlands zu unterstützen
und zu stärken, damit der „shrinking space for civil society“ nicht noch immer
kleiner wird.
Kommentare
Thomas Heitz- BDKJ DV Speyer:
Yu (KjG):
KLJB:
BDKJ-DV Regensburg: