Veranstaltung: | Rechenschaftsbericht des BDKJ-Bundesvorstands 2024 |
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Berichterstatter*in: | BDKJ-Bundesvorstand |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 02.04.2024, 18:52 |
B II.12: Theologische Grundsatzfragen
Text
Das Referat für Kirchenpolitik und Theologische Grundsatzfragen wird seit
Dezember 2022 von Jonas Fiedler mit einem Stellenumfang von 50 Prozent besetzt.
Das Referat wird durch Eigenmittel finanziert. Sarah Grünberg-Lieu arbeitet im
Sekretariat mit dem Referenten zusammen. Der Stelleninhaber verantwortet die
strategische Beratung des BDKJ-Bundesverbandes zu kirchenpolitischen und
theologischen Fragestellungen und die Interessenvertretung des BDKJ in Gremien
und Organisationen.
Der Beschluss der Hauptversammlung “Vielfalt der Gottesbilder” (2.35) vom
Dezember 2021 beinhaltete vier konkrete Aufträge: Die Jugend- und
Diözesanverbände wurden ermutigt im Jahr 2022 Bildungsveranstaltungen
durchzuführen. Außerdem sollten sie der Bundesstelle schnellstmöglich
Material zur Verfügung stellen, um es auf der Website platzieren zu können.
Der Beschluss beinhaltete außerdem die Selbstverpflichtung aller, zukünftig im
Rahmen von Impulsen und Gottesdiensten vielfältigen Gottesbildern Raum zu
geben. Im Berichtszeitraum haben wir den Fachtag für Geistliche
Verbandsleitungen zu diesem Thema durchgeführt (s.o.). Und für das Magazin
Futur 2 haben wir einen Artikel zum Thema verfasst, in dem wir unseren Beschluss
einer kirchennahen Öffentlichkeit vorstellen konnten.
Wir freuen uns, dass der Beschluss weiterhin von vielen Menschen in unseren
Strukturen aufgegriffen wird. Der Beschluss ist in seinen Forderungen erfüllt,
aber das geteilte Anliegen und der angezeigte Bedarf bleiben bestehen,
insbesondere im Hinblick auf liturgische Sprache.
Wir werden weiterhin Material zum Thema auf unserer Website zur Verfügung
stellen. Außerdem freuen wir uns sehr, dass wir im Rahmen des
Katholik*innentags in Erfurt mit diesem Thema auf einem großen Podium vertreten
sein werden. Und für die zweite Jahreshälfte 2024 planen wir je nach
Ressourcen eine Social-Media-Kampagne zu diesem Thema.
Im Rahmen der vergangenen Hauptversammlung haben wir uns in unterschiedlichen
Formaten über den Begriff Evangelisierung ausgetauscht. Im Juni beschloss der
Hauptausschuss den wahrgenommenen Diskussionsbedarf einen konkreten Ort zu
geben. Für den Hauptausschuss übernahmen Katharina Niedens (DV Bamberg) und
Timothy Joksch (CAJ) die Konzeption, begleitet von Stefan und Jonas. Diese
Arbeitsgruppe führte im Rahmen der Bundeskonferenzen im November 2023 einen
einstündigen Studienteil durch. Die Wortbeiträge und Stimmungsbilder fanden
Eingang in den Hauptausschuss im Dezember 2023. Der Hauptausschuss übernahm den
Vorschlag der Arbeitsgruppe und beauftragte den Bundesvorstand, bereits
vorhandenes Material zum Themenfeld zu sammeln und verbandsintern zugänglich zu
machen.
Wir haben in den Diskussionen eine große Breite an Verständnis und Erwartungen
in Bezug auf den Evangelisierungsbegriff wahrgenommen. Die Diskussionen im
Rahmen der Bundeskonferenzen waren lebhaft. Dabei wurde einerseits die
produktive Chance und andererseits die Vereinnahmungsgefahr des Begriffes
thematisiert. In der Debatte hat sich für uns gezeigt, dass wir in jeder Form
der Glaubenskommunikation unsere Verbandsprinzipien leben wollen. Wir stehen
hinter der Entscheidung, in einem nächsten Schritt eine Zusammenstellung
unserer Positionierung zu diesem Themenfeld zu erarbeiten. Ein herzlicher Dank
gilt Katharina Niedens (DV Bamberg) und Timothy Joksch (CAJ) für die Mitarbeit
in der Arbeitsgruppe.
Im vergangenen Jahr hat uns die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und
Rechtsextremismus (BAG K+R) darauf hingewiesen, dass antisemitische Bilder und
Passagen in die Jugendbibel Eingang gefunden haben. Nach konstruktiven und
vertrauensvollen Gesprächen mit der BAG K+R haben wir daher im November 2023
ein ZOOM in unter dem Titel “Anti-Antisemitismus” durchgeführt, an dem neun
Personen teilgenommen haben.
Das ZOOM in hat, gerade vor dem Hintergrund des Terrorangriffs der Hamas vom 7.
Oktober 2023, dabei geholfen, die Vielschichtigkeit des Antisemitismus
nachzuvollziehen.
Wir danken vor allem Henning Flad von der BAG K+R für den wichtigen Austausch
zu dem Thema und seinen Vortrag innerhalb des ZOOM in. Ebenfalls danken wir
Prof. Dr. Roland Werner-Cerny für sein Co-Referat und Kordula Montkowski für
die Moderation.
Die gesellschaftliche und politische Lage erfordert es, unsere bisherigen
Bemühungen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit fortzuführen. Besonders
als katholischer Dachverband sind wir aufgefordert, jeder Form von Antijudaismus
entschieden zu begegnen.
Gemeinsam mit aej und afj sind wir im Herausgeberteam des Ökumenischen
Jugendkreuzweges (ÖKJW). Der diesjährige ÖKJW trägt den Titel “Dein
POV”. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit konnte aufgrund der
Wiederbesetzung des Referates Kommunikation in der Bundesstelle frühzeitig
geplant werden.
Wir sind sehr zufrieden, dass die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in diesem
Jahr sehr gut und unkompliziert läuft. Ebenso froh sind wir darüber, dass das
Redaktionsteam unter der Leitung von Tobias Knell (afj) reibungslos
zusammenarbeitet und auch in diesem Jahr wieder eine lebendige und neue
Ästhetik für den Jugendkreuzweg entwickelt hat. Ein herzlicher Dank gilt Ralf
Meyer, der für den BDKJ in der Redaktionsgruppe mitarbeitet.
Eine Kooperation mit dem Fachverband der Religionslehrer*innen ist vorbereitet
und soll zum nächsten Jahr umgesetzt werden. Unser Ziel ist dabei eine
Reichweitensteigerung. Zu diesem Zweck wünschen wir uns auch, dass der ÖKJW
zukünftig noch stärker über die Kanäle der Jugend- und Diözesanverbände
beworben wird.
Die Jugendkommission trifft sich zweimal jährlich, um über Grundsatzfragen der
Jugendpastoral zu beraten. Stefan ist seit dem Frühjahr 2022 als Berater der
Kommission tätig. Themen der Sitzungen im Berichtszeitraum waren u.a.:
Weltjugendtag, Aufarbeitung sexualisierter Gewalt, Geistliche Verbandsleitung,
Streichung von staatlichen Mitteln im Bereich der politischen Bildung,
Ministrant*innenwallfahrt. Die Präsenzsitzung von Dezember 2023 wurde
kurzfristig abgesagt und im Januar 2024 sehr verkürzt und nur digital
durchgeführt.
Wir bewerten es weiterhin als Gewinn, dass wir an den Sitzungen der
Jugendkommission teilnehmen und unsere Perspektive einbringen können.
Ärgerlich ist aus unserer Sicht, dass die Dezembersitzung kurzfristig abgesagt
werden musste.
Stefan wird bis zum Ende der Legislaturperiode weiterhin als Berater an den
Kommissionssitzungen teilnehmen. Das nächste Treffen findet nach
Redaktionsschluss im März statt.
Sofern es unsere zeitlichen Ressourcen erlauben, nehmen wir jeweils zwei Mal im
Jahr an den Beiratssitzungen der Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen
Pastoraltheolog*innen sowie am Vernetzungstreffen Forschung und Praxis der afj
teil.
Diese beiden Vernetzungsstrukturen ermöglichen uns den Kontakt zu
Theolog*innen, die an jugendpastoralen Fragestellungen interessiert sind. Das
finden wir wichtig.