Veranstaltung: | Rechenschaftsberichte zur Hauptversammlung 2025 |
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Berichterstatter*in: | BDKJ-Bundesvorstand |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 08.04.2025, 22:16 |
B II.8: Internationale Jugendarbeit
Text
Das Referat für Internationale Jugendarbeit verantwortet die strategische
Beratung des Bundesverbandes zu Fragestellungen im Themenbereich internationale
Jugendarbeit sowie internationale Zusammenarbeit und übernimmt die
Interessenvertretung des BDKJ in Gremien und Organisationen. Zudem liegt im
Referat eine Mitverantwortung für die Stärkung des internationalen
Jugendaustausches in katholischer Trägerschaft.Das Referat soll die Verbände bei
ihren internationalen Aktivitäten hinsichtlich Informationen zu Förderung,
Kooperationen, Ausgestaltung und Abrechnung unterstützen und ist Sprachrohr der
Verbände im Kontakt mit den Jugendwerken sowie Koordinierungszentren für den
Jugendaustausch. Zum 15. Oktober 2024 hat Martina Weichelt die
Elternzeitvertretung für Marta Wyspiańska als Referentin für Internationale
Jugendarbeit (Stellenumfang 50 Prozent) angetreten. Die Elternzeitvertretung
läuft bis April 2026. Zuständiger Sekretär ist Andreas Schmitz.
Im Rahmen der 72-Stunden-Aktion 2024 wurden verschiedene Projekte zwischen
Gruppen in Deutschland und Ländern Mittel- und Osteuropas mit Unterstützung des
Referats Internationale Jugendarbeit umgesetzt. Die Stelle im Referat
Internationale Jugendarbeit konnte durch die Förderung von Renovabis für die
Aktion befristet aufgestockt werden. Aus den entstandenen Kontakten wurden
Planungen für einen Fachkräfteaustausch vorangebracht.
Wir halten die Zusammenarbeit mit Ländern Mittel- und Osteuropas in der
aktuellen Situation in Europa für äußerst wichtig und freuen uns über alle
Jugendbegegnungen und Projekte, die mit jungen Menschen organisiert werden. Für
uns ist zudem das Festhalten an dem Kontakt zu unserem Partnerverband Obnova
Lviv in der Ukraine von zentraler Bedeutung, um unsere Solidarität und die
Bereitschaft für Zusammenarbeit zu zeigen.
Ziel ist es, im Referat einen Fachkräfteaustausch zu etablieren zur Förderung
von Dialog, Verständigung und der Stärkung von Netzwerken zwischen jungen
Menschen in Deutschland und den Ländern Ost- und Mitteleuropas. Zudem soll auch
der Kontakt mit unseren Partner*innen in der Ukraine weiter aufrechtgehalten
werden, um den Wiederaufbau verbandlicher Strukturen im Land zu unterstützen.
Auch anderthalb Jahre nach dem schrecklichen Terrorangriff der Hamas auf Israel
stehen wir solidarisch an der Seite unserer israelischen Partnerorganisationen.
Wir verurteilen jegliche Form von Antisemitismus. Deshalb ist es für uns auch
gerade in den aktuellen Zeiten enorm wichtig, Bildungsangebote gegen
Antisemitismus und Rassismus zu unterstützen. Wir sind sehr dankbar über
Verbände, die weiter Projekte mit israelischen Jugendverbänden und -strukturen
durchführen und darüber, dass ConAct, Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer
Jugendaustausch, Informationen und Bildungsangebote bereitstellt.
Wir ermutigen alle Verbände, ihre Freundschaften mit israelischen Organisationen
weiter zu pflegen und neue Partnerschaften einzugehen. Auch in Zukunft möchten
wir Unterstützungsangebote schaffen.
Der Newsletter Internationale Jugendarbeit, der gemeinsam mit der
Förderabteilung der Bundeszentrale für Katholische Jugendarbeit seit September
2022 herausgegeben wird, wird weiter ausgebaut und regelmäßiger angeboten.
Aktuell werden mit dem Newsletter 131 Abonnent*innen erreicht. Der Newsletter
informiert über neueste Förderprogramme und -richtlinien sowie Termine zu
Veranstaltungen und Fortbildungen rund um die Internationale Jugendarbeit und
bietet die Möglichkeit, über geförderte Projekte der Träger zu berichten. Er
richtet sich an die Jugend- und Diözesanverbände sowie alle anderen katholischen
Träger, die bereits in der Internationalen Jugendarbeit aktiv sind oder aktiv
werden möchten.
Die gestiegene Abonnent*innenzahl zeigt uns, dass das Interesse, sowie der
Bedarf nach Information und Vernetzung der Aktiven im Bereich der
Internationalen Jugendarbeit in dieser Form gewünscht ist.
Im Jahr 2024 wurde zusammen mit der Förderabteilung der Bundeszentrale ein
digitales Beratungsangebot mit der Möglichkeit der Buchung eines
Beratungstermins bei Förderfragen und/oder inhaltlichen Fragen über die Homepage
der Internationalen Katholischen Jugendarbeit aufgebaut. Die Träger können so
einen Online-Termin buchen, um sich über allgemeine Fördermöglichkeiten oder
konkrete Fragen zu ihrem internationalen Projekt beraten zu lassen. Ende 2024
wurde das Angebot durch eine Zusammenarbeit mit der afj ausgebaut, sodass mehr
buchbare Beratungstermine angeboten und auch Träger aus dem Netzwerk der afj
verstärkt angesprochen werden.
Wir freuen uns, dass das Beratungsangebot gut angenommen wird und hoffen, dass
es dazu beiträgt, mehr Träger für internationale Jugendarbeit zu begeistern und
sie in der Projektbeantragung zu bestärken.
Das digitale Beratungsangebot soll als wichtiger Baustein zur
Informationsvermittlung im Hinblick auf Antragsstellung und Projektdurchführung
weiterlaufen.
Als Zentralstelle für den KJP International sowie das Deutsch-Polnische
Jugendwerk (DPJW) organisiert die Bundeszentrale in Kooperation mit dem BDKJ
eine jährliche Fachtagung, die dazu dient, einerseits bestehende Träger über
Neuerungen in den Förderkriterien zu informieren und andererseits neuen oder
potenziellen Trägern das Handwerkszeug für den Einstieg in die Internationale
Jugendarbeit mitzugeben. Zudem rundet ein thematischer Workshop zur
Internationalen Jugendarbeit das Programm ab. Die Tagung dient zudem der
Vernetzung.
Am 19. Februar 2025 fand die KJP-Fachtagung Internationale Jugendarbeit mit dem
Thema: „Mental Health in der Internationalen Jugendarbeit“ mit insgesamt 20
Personen statt. Die Teilnehmer*innen arbeiteten zunächst in einem dreistündigen
Workshop zum Umgang mit psychischen Problemen bei jungen Menschen auf
internationalen Jugendbegegnungen und bekamen in einem zweiten Workshop aktuelle
Informationen und Hilfestellungen zur Finanzierung und Förderung internationaler
Maßnahmen.
Die jährliche Fachtagung sorgt für einen gewinnbringenden und interaktiven
Austausch mit den Trägern. Die Zusammenarbeit mit der Förderabteilung der
Bundeszentrale läuft hier − und insgesamt − sehr gut, dafür sind wir sehr
dankbar.
Das digitale Info- und Austauschformat connect.digital.international (cdi) für
Akteur*innen der internationalen Jugendarbeit findet zweimal im Jahr statt.
Dabei wird beim ersten cdi immer ein thematischer Schwerpunkt gesetzt, das
zweite Treffen widmet sich den Förderprogrammen, Förderfragen und der
Antragstellung.
Das Format cdi hat sich insgesamt gut bewährt. Wir freuen uns, dass die Träger
dort regelmäßig Informationen und Anregungen zur Internationalen Jugendarbeit
bekommen und ihre Ideen, Erfahrungen und Fragen einbringen können und dass das
Angebot insgesamt gut angenommen wird.
Das erste Treffen zum Thema „Nachhaltigkeit in der Internationalen Jugendarbeit“
ist für den 14. April 2025 geplant, das zweite Treffen „How to IJA? Förderung
und Kriterien“ für den 1. September 2025.
Der Runde Tisch setzt sich aus Vertreter*innen von BDKJ, Bundeszentrale und afj
zusammen. Er berät über die aktuelle KJP-Fördersituation durch den Bund im
Bereich katholischer internationaler Jugendarbeit und Maßnahmen zur Stärkung
internationaler Jugendarbeit in katholischer Trägerschaft. Der runde Tisch tagt
drei bis vier Mal im Jahr.
Für die aktuellen Herausforderungen ist der Runde Tisch Internationale
Jugendarbeit mit der afj und der Bundeszentrale ein wichtiges Austauschgremium.
Wir werden in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale und der afj auch weiterhin
intensiv daran arbeiten, aktuelle Informationen zur Verfügung zu stellen und
Unterstützungsarbeit im Interesse der Träger zu leisten.
Der BDKJ, Renovabis und die afj sind gemeinsam Träger des Förderprogramms GoEast
für Jugendbegegnungen in und mit Ländern Mittel- und Osteuropas. Die
Beiratssitzung findet jährlich im 1. Quartal statt und ist ein wichtiges Forum
für den Austausch mit Renovabis. Auf der Beiratssitzung werden aktuelle Anträge
und Entwicklungen beraten. Zur Sichtbarmachung des Förderprogramms wurde am 8.
Oktober 2024 ein digitales Angebot zusammen mit der afj und Renovabis
organisiert, bei dem die Förderrichtlinien vorgestellt und Projektträger von
ihren Erfahrungen berichten konnten. Ein für Herbst 2024 geplantes Pilotprojekt
mit Renovabis musste aufgrund zu geringer Anmeldezahlen abgesagt werden. Es war
ein intergeneratives Partnerschaftstreffen geplant, bei dem junge Menschen aus
der Jugendarbeit und mit Menschen der älteren Generation zusammenkommen, um
Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen.
Die Kooperation mit Renovabis ist etabliert und gewinnbringend. Wir danken für
die gute Zusammenarbeit.
In der weiteren Zusammenarbeit, die wir gerne fortsetzen, liegt der Schwerpunkt
zunächst auf der Bewerbung des GoEast-Programms, da die Anzahl der
Projektanträge rückläufig ist. Geplant sind hier digitale Informationsangebote
und die Sichtbarmachung des Programms auf der Hauptversammlung 2025.
Die AG Internationale Jugendpolitik des DBJR ist ein Gremium mit Vertreter*innen
verschiedener Mitgliedsorganisationen innerhalb des DBJR, die in der
Internationalen Jugendarbeit aktiv sind. In der AG werden Fragen der
internationalen Zusammenarbeit wie Förderbedingungen und Visaherausforderungen
sowie aktuell die problematische Situation in vielen der Jugendringstrukturen in
Europa gemeinsam diskutiert. Zudem werden Sitzungen der Lenkungsgremien der
bilateralen Jugendwerke vor- und nachbereitet. Der BDKJ ist weiterhin in der AG
vertreten. Nachdem Marta Wyspiańska 2024 in die AG gewählt wurde, hat sich für
die neue Wahlperiode 2025-2026 Martina Weichelt, Elternzeitvertretung für Marta
Wyspiańska, zur Wahl gestellt und wurde im Dezember 2024 als Mitglied in die AG
gewählt.
Wir bewerten den Austausch und die Mitarbeit in der AG als sehr wichtig, um
informiert zu sein, uns über aktuelle Entwicklungen auszutauschen und um die
(verbandliche) internationale Jugendarbeit voranbringen zu können.
Die Mandatszeit läuft bis 2026, bis dahin wird Martina Weichelt in der AG
mitarbeiten. Über die AG hinaus besteht enger Austausch mit dem DBJR, der unser
erster Ansprechpartner bei Fragen der Jugendpolitik bleibt.
Die Maximilian-Kolbe-Stiftung, die gemeinsam von der deutschen und polnischen
Bischofskonferenz getragen wird, fördert kirchliche Versöhnungsarbeit in Mittel-
und Osteuropa und engagiert sich für Opfer von Unrecht und Gewalt. Das
Maximilian-Kolbe-Werk unterstützt seit 1973 Überlebende nationalsozialistischer
Konzentrationslager und Ghettos. Die Arbeit basiert heute auf den drei Säulen
„Helfen – Begegnen – Erinnern“. Jedes Jahr werden Workshops und Sommercamps zur
gewaltbelastenden Vergangenheit in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau/Polen, in
Spac/Albanien und in Sarajewo/Bosnien-Herzegowina durchgeführt. Für BDKJ-
Vertreter*innen gibt es die Möglichkeit Plätze in den Workshops und Camps
wahrzunehmen. Dies wird im BDKJ.intern ausgeschrieben.
Traditionell wird eine*n Vertreter*in aus dem BDKJ-Vorstand in den Stiftungsrat
der Stiftung und in die Mitgliederversammlung des Werks berufen. Seit 2022
übernimmt Lena Bloemacher diese Aufgabe und nahm auch im Jahr 2024 an den
entsprechenden Sitzungen teil.
Wir bewerten die Arbeit des Werks und der Stiftung als wertvoll für die
internationale Jugendarbeit und unterstützen diese weiterhin.