Veranstaltung: | Rechenschaftsberichte zur Hauptversammlung 2025 |
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Berichterstatter*in: | BDKJ-Bundesvorstand |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 08.04.2025, 22:26 |
B II.11: Kirchenpolitik
Text
Das Referat für Kirchenpolitik und Theologische Grundsatzfragen wurde bis zum
30. Juni 2024 von Jonas Fiedler mit einem Stellenumfang von 50 Prozent besetzt.
Seit dem 1. Juli 2024 ist das Referat vakant. Die Nachbesetzung ist
herausfordernd. Die Vakanz führt zu staken Einschränkungen der Aktivitäten im
Referat. Das Referat wird durch Eigenmittel finanziert. Sarah Grünberg-Lieu
arbeitet im Sekretariat mit dem Referat zusammen. Der*Die Stelleninhaber*in
verantwortet die strategische Beratung des Bundesverbandes zu kirchenpolitischen
und theologischen Fragestellungen und die Interessenvertretung des BDKJ in
Gremien und Organisationen.
Auf der Bundeskonferenz der Diözesanverbände spiegelten die Diözesanverbände,
dass sie eine umfangreiche Zusammenstellung des Monitorings der Umsetzung der
Beschlüsse kaum leisten können. Zugleich wurde gewünscht, dass die Bundesstelle
in dem Bereich weiterarbeitet.
Aufgrund der Vakanz des Referats, konnte an diesem Thema nicht weitergearbeitet
werden, was bedauerlich ist.
Da der Synodale Ausschuss ein umfangreiches Monitoring startet, bleibt künftig
zu prüfen, ob eine eigene Maßnahme des BDKJ in diesem Bereich sinnvoll ist.
Am 14. - 15. Juni 2024 tagte die zweite und am 13. - 14. Dezember 2024 tagte die
dritte Plenarsitzung des Synodalen Ausschusses. Zur Vor- und Nachbereitung traf
sich Gregor (Bundesvorsitzender) jeweils mit den Mitgliedern, die zuvor im
Synodalen Weg zu den jungen Synodalen gehörten: Lisa Holzer (KjG), Lukas Nusser
(KjG), Katharina Norpoth, Mara Klein, Finja Weber. Mit dieser Gruppe findet auch
weiterhin eine enge Vernetzung und strategische Absprache statt. Mara Klein ist
Mitglied des Präsidiums des Synodalen Ausschusses, Lisa Holzer und Katharina
Norpoth sind Mitglied der Kommission I (Synodalität als Strukturprinzip der
Kirche und Ordnungen des Synodalen Rates), für die auch Gregor Podschun
(Bundesvorsitzender) kandidierte und Finja Weber ist Mitglied der Kommission II
(Evaluation und Monitoring der Umsetzung des Synodalen Weges). In der Kommission
III (Weiterentwicklung der Initiativen des Synodalen Wegs) ist keine Person aus
unserer Gruppe Mitglied. Insgesamt entspricht die Zusammensetzung der Kommission
nicht den Kriterien von Generationen- und Geschlechtergerechtigkeit, was wir
massiv kritisierten. Gregor Podschun (Bundesvorsitzender) wurde in keine
Kommission gewählt.
In beiden Sitzungen wurde konstruktiv an der Umsetzung der Ziele des Synodalen
Ausschusses gearbeitet. Vor allem die dritte Sitzung war geprägt von intensivem
Austausch in Kleingruppen, um möglichst viele Perspektiven in die Vorlagen für
die vierte Sitzung einfließen zu lassen. Ziel des BDKJ ist es die Texte der
Kommission I so zu gestalten, dass junge Menschen und deren Interessenvertretung
angemessen berücksichtigt werden. Zumindest eine Form der Zuwahl von jungen
Menschen durch den BDKJ, wie beim Synodalen Weg sollte umgesetzt werden.
Leitziel ist jedoch 30 Prozent der Personen im Synodalen Ausschuss als junge
Menschen und deren Interessenvertretung zur Verfügung zu stellen. Außerdem
engagieren wir uns für eine geschlechtergerechte Zusammensetzung und eine
Satzung und Geschäftsordnung, die demokratischen Prinzipien entspricht. Die
Kommission III legte Texte zum Beschluss vor. Jedoch wurde nur der Handlungstext
zur Enttabuisierung der Situation nicht-heterosexueller Kleriker beschlossen.
Zwei weitere Handlungstexte zu lehramtlichen Aussagen zur Empfängnisverhütung
und zu Maßnahmen gegen den Missbrauch an Frauen in der Kirche wurden zur
weiteren Überarbeitung an die Kommission überwiesen. Die Kommission II legte
einen detaillierten Plan zum Monitoring der Umsetzung der Beschlüsse vor,
welches sehr gut zu werden scheint. Die Evaluationsansätze wurden nur kurz
dargestellt.
Insgesamt sind wir zufrieden mit dem Verlauf des Synodalen Ausschusses, auch
wenn nach wie vor Zweifel an der Erreichbarkeit der Ziele und der
Weiterentwicklung der Kirche bestehen.
Die nächste Sitzung des Synodalen Ausschusses findet während der
Hauptversammlung statt, wodurch Gregor Podschun (Bundesvorsitzender) nicht
teilnehmen kann. Die sechste Sitzung der Synodalversammlung, welche der
Evaluation dient, ist für Februar 2026 terminiert. Wir werden uns weiter für die
Erreichung unserer Ziele im Synodalen Ausschuss und die notwendigen Reformen der
Kirche einsetzen.
Vom 29. Mai bis zum 2. Juni 2024 fand der 103. Deutsche Katholik*innentag in
Erfurt stand. Der BDKJ beteiligt sich nach einer intensiven Reflexion des
Katholik*innentags in Stuttgart erneut mit einem gemeinsamen Stand der
Jugendverbände sowie zahlreichen Programmpunkten. Unter anderem fand ein großes
Podium zum Thema „Frieden braucht globale Klimagerechtigkeit“ in Kooperation mit
KLJB und Misereor stand. Weiterhin boten wir Veranstaltungen zu Mitbestimmung
und Demokratiedefizite, zu Waffenexporten sowie ein Mitmachangebot für Kinder in
Kooperation mit dem Kindermissionswerk statt. Außerdem luden wir zahlreiche
Gesprächspartner*innen auf unsere Aktionsbühne am Stand ein wie beispielsweise
die Vorsitzenden der Parteijugendorganisationen, Silvia Breher (Jugendpolitische
Sprecher*in CDU/-CSU-Fraktion), Frank Schwabe (SPD, Beauftragter der
Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit), Heidi Reichinnek
(Vorsitzende Die Linke), Leni Breymaier (SPD, Ausschuss FSFJ), Petra Pau (Die
Linke, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags), Emily Büning
(Bundesgeschäftsführerin Grüne), Carsten Schneider (SPD, Staatsminister beim
Bundeskanzler und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland), Sandra
Bubendorfer-Licht (Religionspolitische Sprecherin FDP), Kevin Kühnert
(Generalsekretär SPD), Kerstin Griese (SDP, Parlamentarische Staatssekretärin im
Bundesarbeitsministerium), Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Fraktion, Emilia
Fester (Gründe, Vorsitzende der Kinderkommission), das Präsidium des ZdK sowie
viele weitere Personen aus Kirche und Politik. Höhepunkte waren Besuche der
Mitglieder der Bundesregierung an unserem Stand: Olaf Scholz (Bundeskanzler),
Lisa Paus (Bundesjugendministerin), Hubertus Heil (Bundesarbeitsminister) und
Cem Özdemir (Bundeslandwirtschaftsminister). Wir schlossen das Wochenende mit
einer Jugendparty ab, die wir mit Misereor gemeinsam organisierten.
Der Katholik*innentag ist für uns vor allem die Möglichkeit des Kontakts zur
Politik und kirchlichen Stakeholdern. Die Besuche des Bundeskanzlers, der
Bundesregierung und zahlreicher Bundestagsabgeordneter ist für uns ein sehr
großer Erfolg. Der gemeinsame Stand der Jugendverbände, sehr gut platziert auf
dem Marktplatz, ist sehr gelungen. Die inhaltlichen Veranstaltungen bereiten
viel Arbeit und lohnen sich, wenn sie als große Podium Aufmerksamkeit für die
Jugendverbände und das jeweilige Thema schaffen. Die Party zum Abschluss war
sehr gut besucht und gelungen. Eine Präsenz und ein Engagement beim
Katholik*innentag ist für die Lobbyarbeit unverzichtbar.
Die Vorbereitungen für den 104. Katholik*innentag in Würzburg laufen bereits.
Wir planen das Programm und erneut einen gemeinsamen Auftritt der
Jugendverbände. Das Konzept wird dem aus 2024 entsprechen.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist der Zusammenschluss der
katholischen Organisationen, der diözesanen Räte sowie Einzelpersonen. Es
vertritt die Anliegen der organisierten Gläubigen (kirchen)politisch. Für den
BDKJ sind wir alle über die AGKOD Mitglied im ZdK. Außerdem wurde vergangenes
Jahr neben uns auch Annkathrin Meyer (DPSG) als fünfte Vertreterin des BDKJ von
der AGKOD ins ZdK gewählt.
Es haben zwei Vollversammlungen des ZdK stattgefunden. Gregor Podschun
(Bundesvorsitzender) vertritt den BDKJ und die AGKOD außerdem im Hauptausschuss
des ZdK sowie in der Gemeinsamen Konferenz. Außerdem arbeitet Lena Bloemacher
(Bundesvorsitzende) im Sachbereich zwei „Politische und ethische Grundfragen“
und Gregor Podschun (Bundesvorsitzender) im Sachbereich fünf „Familie,
Generationen und Geschlechtergerechtigkeit“ mit. Im Sachbereich sechs
„Nachhaltige Entwicklung und globale Verantwortung“ ist Ansgar Pieroth
(Bundesstelle) Berater.
Im Berichtszeitraum stand die Neufassung von Statut und Geschäftsordnung sowie
der Beschluss eines Leitbilds im Fokus. Als BDKJ haben wir das Ziel das ZdK
weiterzuentwickeln und Strukturen der Partizipation zu verbessern, wozu u.a.
eine verbesserte Beteiligung der Mitglieder an Prozessen, eine größere
Verbindlichkeit von Zusammenarbeit sowie die strikte Einhaltung des Statuts und
der Geschäftsordnung gehört. Ebenfalls ist es ein Anliegen, die Lobbyarbeit des
ZdK in Berlin mit der Lobbyarbeit der Verbände sinnvoll zu verknüpfen. Die
Interessen junger Menschen versuchen wir in die inhaltlichen Beschlüsse des ZdK
einzubringen, hier war vor allem der Beschluss zu Perspektiven zur
Bundestagswahl im Februar wichtig. Als (Mit-)Antragsteller*innen unterstützen
wir zahlreiche Beschlüsse des ZdK, u.a. konnten wir erfolgreich einen Beschluss
zur Zusammenarbeit im Synodalen Ausschuss mit Blick auf den Vertrauensbruch
durch die nicht-Zulassung einer Kandidatin zum Bundeskurat*innenamt der DPSG
einbringen. Die Umsetzung dieses Beschlusses enttäuscht uns jedoch. Besonders
herausfordernd ist auch die Arbeit am neuen Statut. Hier kämpfen wir vor allem
um die Einhaltung demokratischer Prinzipien, die seitens des Präsidiums und
Generalsekretärs häufig unterminiert werden sollten.
Das ZdK ist für uns eine wichtige politische und kirchenpolitische Plattform und
das Fördern der politischen Interessen von Kindern und Jugendlichen durch das
ZdK wäre wichtig. Leider vertritt das ZdK oft nicht diese Anliegen. Das
dauerhafte Ringen um demokratische Prinzipien im ZdK ist ermüdend. Wir wünschen
uns hier eine Selbstreflexion des ZdK mit Blick auf seinen eigenen Anspruch.
Die nächste Vollversammlung wird wichtig, da dort Statut und Geschäftsordnung
final beraten werden sollen. Auch werden die Einzelpersonen im ZdK neu gewählt.
In der Vollversammlung Herbst werden dann die Gremien des ZdK, so auch
Hauptausschuss und Präsidium neu gewählt.
Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Organisationen (AGKOD) ist der
Zusammenschluss von katholischen Verbänden, Organisationen und Geistlichen
Gemeinschaften. Gregor Podschun (Bundesvorsitzender) ist stellvertretender
Vorsitzender der AGKOD.
Die AGKOD hat dieses Jahr erneut insbesondere den Prozess der Neufassung des
Statuts und der Geschäftsordnung des ZdK beraten. Der Einsatz zielt auf eine
Beibehaltung der starken Vertretung der Verbände im ZdK sowie eine
Demokratisierung der dortigen Prozesse. Weitere Themen der Beratung waren der
Synodale Ausschuss, die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt, die Finanzierung der
Verbände sowie das Erstarken des Rechtsextremismus. Die AGKOD-
Delegiertenversammlung wählte für vier Jahre auch die Vertreter*innen der AGKOD
im ZdK. In diesem Prozess konnte der BDKJ statt bisher vier nun fünf Plätze im
ZdK bekommen.
Die AGKOD ist für die (kirchen)politische Interessenvertretung der Verbände und
im ZdK wichtig. Die Zusammenarbeit mit den Verbänden schafft Bündnisse. Die
Themen der Verbände konnten so im ZdK platziert werden.
Die AGKOD wird sich mit der gemeinsamen Lobbyarbeit innerhalb und außerhalb des
ZdK beschäftigen müssen sowie erneut die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in
den Verbänden beraten. Die Finanzierung der Verbände durch den VDD wird
voraussichtlich ebenfalls viel Raum einnehmen.
Die Gemeinsame Konferenz ist ein gemeinsames Gremium von der Deutschen
Bischofskonferenz (DBK) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).
Gregor (Bundesvorsitzender) ist für das ZdK Mitglied der Gemeinsamen Konferenz.
Im vergangenen Jahr wurde vor allem der Synodale Ausschuss, die
Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung, der Aufgabenklärungsprozess des VDD sowie
bioethische Themen besprochen.
Die Gemeinsame Konferenz ist ein wichtiges Gremium der Vernetzung und
kirchenpolitischen Interessenvertretung. Insgesamt muss aber überlegt werden,
wie dieses Gremium in synodalen Gremien der Zukunft aufgehen kann. Die
Gemeinsame Konferenz kann keine Beschlüsse fassen.
Der Bundesvorstand muss sich künftig überlegen, ob eine Vertretung in der
Gemeinsamen Konferenz sinnvoll ist. Möglicherweise kann hier der Arbeitsaufwand
reduziert werden.
11.7 Ordentliche Generalversammlung der
Bischofssynode in Rom zum Thema „Für eine
synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und
Sendung“
Im Oktober 2024 hat die zweite Sitzung der Weltsynode in Rom stattgefunden.
Gemeinsam mit den deutschsprachigen Jugendorganisationen aus Deutschland,
Österreich, Schweiz und Südtirol (DACHS-Vernetzung) war der BDKJ in Rom vom 1.
Oktober bis zum 27. Oktober in Rom präsent und hat die Weltsynode kritisch
begleitet. Ziel war es, den Synodenteilnehmer*innen unsere kirchenpolitischen
Positionen näher zu bringen, von diesen ihre Kultur und Haltung kennenzulernen
sowie sich mit weiteren Akteur*innen zu vernetzen. Aus Deutschland waren zehn
Jugendverbandler*innen in Rom, davon Gregor Podschun (Bundesvorsitzender) die
gesamte Zeit. Insgesamt konnten wir mit 23 Personen in Rom präsent sein. Wir
waren in Rom mit 35 Synodenteilnehmer*innen aus der ganzen Welt im Gespräch −
darunter die Leitung der Synode − und haben uns mit 19 weiteren Personen oder
Gruppen vernetzt. Begleitet wurde dies durch tägliche Social Media-Arbeit,
wöchentlichen Insta-Live sowie drei Pressemitteilungen.
Außerdem war geplant, das Abschlussdokument aus unserer Perspektive zu
kommentieren. Dies konnte bisher aufgrund der Vakanz im Referat und des
zeitlichen Mehraufwands bei Gregor Podschun (Bundesvorsitzender) durch die
Vertretung der Geschäftsführung leider nicht umgesetzt werden.
Die Präsenz in Rom war sehr erfolgreich. Wir konnten von den Gesprächen lernen
und unsere Perspektiven auf die kirchenpolitischen Fragestellungen
transportieren und deutlich machen, dass jeden Tag junge Menschen ein Interesse
an Reformen in der Kirche haben. Die Stellung junger Menschen im
Abschlussdokument hat sich im Vergleich zum Instrumentum Laboris auch bedeutend
verbessert. Obwohl die Organisation und die Abstimmung mit den anderen Ländern
sehr aufwändig waren, werten wir die Aktion als gewinnbringend und erfolgreich.
Jedoch wäre die Unterstützung durch ein besetztes Referat dringend notwendig
gewesen.
Das Abschlussdokument der Weltsynode bewerten wir differenziert. Die veränderten
Beratungsmodalitäten, das Zulassen lokaler Veränderungen, eine erhöhte
Transparenz und Rechenschaftspflicht sowie ein stärkerer Fokus auf die Beratung
durch die Gläubigen sind wichtige Verbesserungen. Zugleich hat sich faktisch an
der Stellung von Frauen in der Kirche kaum etwas verändert. Queere Menschen sind
im Abschlussdokument − im Gegensatz zum Instrumentum Laboris − nicht genannt.
Auch wurden bestimmte Machtverhältnisse für Kleriker, insbesondere Bischöfe eher
zementiert als aufgelöst. Auch hat der Vatikan noch immer nicht die systemischen
Ursachen sexualisierter Gewalt anerkannt. Dass Papst Franziskus das
Abschlussdokument als lehramtlich anerkennt ist zum einen folgerichtig in der
Methodik der Synodalität, zum anderen aber auch ein Akt der Machtausübung und
Intransparenz, da der Umgang damit unklar war.
Die Aktivitäten zur Weltsynode sind abgeschlossen. In den folgenden Jahren gilt
es zu prüfen, inwiefern das Abschlussdokument Wirkung entfaltet und was dies für
die synodalen Prozesse in Deutschland bedeutet.
Die jährlich DACHS-Vernetzung zwischen den deutschsprachigen Jugendverbänden und
-organisationen aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol fand vom 30.
August bis zum 1. September 2024 in Chur (Schweiz) statt. Schwerpunktthema war
die Weiterentwicklung der Jugendpastoral und die sich verändernden Bedingungen
der Kirche durch schwindende Kirchenmitglieder und geringer werdenden Finanzen.
Für den BDKJ haben Nadine Maier (DV Rottenburg-Stuttgart), Jannis Fughe (KLJB),
Timon Ziegler (KSJ), Finn Richter (KSJ), Lena Bloemacher (Bundesvorsitzende und
Gregor Podschun (Bundesvorsitzender) teilgenommen.
Das DACHS-Treffen ist ein wertvoller Austausch mit den deutschsprachigen
Partner*innen. Insbesondere die Fahrt nach Rom in Rahmen der Weltsynode ging aus
dem DACHS-Treffen hervor.
Das nächste DACHS-Treffen findet vom 29. bis zum 31. August 2025 in Südtirol
statt. An einer Teilnahme Interessierte können sich bei Gregor Podschun
(Bundesvorsitzender) melden.
Der Kontakt zu den Bischöfen, der Generalsekretärin der Deutschen
Bischofskonferenz (DBK) sowie den Mitarbeiter*innen des Sekretariats der
Bischofskonferenz und des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD) ist gut bis
herausfordernd und gestaltete sich neben den Treffen beim Synodalen Ausschuss
und der Weltsynode punktuell und themenbezogen. Die Finanzierung der
Aufarbeitung sexualisierter Gewalt der Jugendverbände und des BDKJ ist das
herausforderndste Thema und nach wie vor ist es mit großen Schwierigkeiten
verbunden hier zu einer Lösung zu kommen, auch wenn wir Gesprächsbereitschaft
wahrnehmen. Auch die Genehmigung der Bundesordnung führte zu Irritationen, da
Auflagen an unveränderte Paragrafen gemacht wurden, die in der letzten
Genehmigung keine Rolle spielten und aus unserer Sicht nicht wesentlich sind.
Die größte Herausforderung hat sich jedoch in der Zusammenarbeit im Rahmen der
Geistlichen Verbandsleitungen ergeben, da eine Kandidatin zum
Bundeskurat*innenamt der DPSG nicht zugelassen wurde. (Weiteres zu diesem Thema
siehe Kapitel Geistliche Verbandsleitung).
Der Kontakt zum Sekretariat der DBK sowie zum VDD ist ansonsten insgesamt gut.
Bei Bedarf kann auf kurzem Wege miteinander gesprochen werden. Die Diskussion
über Mittel für die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt hingegen ist müßig und
wird weiter verzögert. Dass hier immer neue Aussagen und Bedingungen hinzukommen
und es keine klare Aussage gibt, ist ärgerlich.
Der Kontakt zu den einzelnen Bischöfen gestaltet sich unterschiedlich. Dabei
sind vor allem auch Gespräche mit Bischöfen wertvoll, die nicht hundertprozentig
unsere Überzeugungen teilen. Im Synodalen Ausschuss konnten wir nochmals
verdeutlichen, dass die Zukunft der Kirche uns ein Anliegen ist und in welchem
Rahmen wir kompromissbereit sind, aber auch für welche Ziele wir einstehen. Die
Zusammenarbeit mit der Pressestelle der DBK bewerten wir als gut und
erfolgreich.
Der Kontakt zu allen Diözesanbischöfen, insbesondere zum Jugendbischof und zum
Vorsitzenden der DBK soll weiterhin intensiv gepflegt werden. Wir werden uns
weiterhin in die kirchenpolitische Gestaltung einbringen. Wir erwarten, dass es
zeitnah eine Entscheidung zur Finanzierung des Aufarbeitungsprozesses seitens
des VDD gibt.
Weitere Kontakte pflegten wir zu verschiedenen Organisationen und waren
teilweise auf deren Veranstaltungen vertreten. Diese Kontaktpflege dient
insbesondere der kirchenpolitischen Vernetzung und dem Bilden von Allianzen.
Unter anderem bestehen gute Kontakte zur Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“,
zu den großen Verbänden der AGKOD (Kolpingwerk Deutschland, KAB, kfd, KDFB und
BDKJ) und innerhalb einer neuen Vernetzungsstruktur zu
Antidiskriminierungsarbeit verschiedener Verbände und Organisationen unter der
Leitung von #OutinChurch.
Die vielfältigen Kontakte sind wertvoll und schaffen eine breite Vernetzung und
teilweise Allianzen für Reformen in der Kirche. Nicht immer werden alle
gemeinsamen Ideen Realität, da oft die Tätigkeiten im eigenen Verband bereits
viel Zeit beanspruchen. Eine Zusammenarbeit wird dann hintenangestellt.