Wir finden, dass es keine „Selbstverpflichtung zur Impfung“ in diesem Antrag braucht. Der Fokus auf der Generationengerechtigkeit und globalen Gerechtigkeit in der Impfkampagne sollte im Vordergrund des Antrags stehen, womit der Antrag an Dringlichkeit und Stichhaltigkeit nicht verlieren würde - im Gegenteil. Dass bei uns selbst die Impfbereitschaft gegeben ist, geht es dem Kontext sowieso hervor.
Wir stehen voll hinter der Impfkampagne und wünschen uns wie ihr auch, dass auch Kinder und Jugendliche so schnell es geht eine Chance auf Impfschutz bekommen. Bei dem polarisierenden Thema „Impfentscheidung“, in der die öffentliche Debatte oft undifferenziert geführt wird und Unsicherheiten weckt, halten wir einen pädagogischeren Ansatz, der auf Information und selbstbestimmte Entscheidung setzt, zielführender und angemessener als moralischen Druck aufzubauen durch einen Beschluss „von oben“.
Deswegen sehen wir die ausdrückliche Selbstverpflichtung zur Impfung im Namen der Jugendverbände kritisch, weil wir durch den moralisierenden Beiklang der Selbstverpflichtung („ethische Verantwortung“) keinen Druck auf Kinder und Jugendliche aufbauen möchten, die einen großen Teil unserer Mitglieder ausmachen. Hier auf der HV sitzen fast ausschließlich volljährige Personen. Lasst uns nicht vergessen, für wen wir Beschlüsse fassen. Gerade bei minderjährigen Personen muss das Entscheiden über den eigenen Körper besonders hohen Stellenwert haben.