A6NEU: Gemeinsam aufstehen gegen Antifeminismus!
Veranstaltung: | BDKJ-Hauptversammlung 2024 |
---|---|
Antragsteller*in: | PSG , Bundesfrauenkonferenz, BDKJ-Bundesvorstand |
Status: | Modifiziert |
Eingereicht: | 20.03.2024, 19:01 |
Veranstaltung: | BDKJ-Hauptversammlung 2024 |
---|---|
Antragsteller*in: | PSG , Bundesfrauenkonferenz, BDKJ-Bundesvorstand |
Status: | Modifiziert |
Eingereicht: | 20.03.2024, 19:01 |
Ausgangslage: Die Demokratie steht zunehmend unter Druck. Seit einigen Jahren
werden längst erreichte Frauenrechte offensiv zur Disposition und damit
demokratische Werte wieder vermehrt in Frage gestellt. In einer Gesellschaft, in
der Frauen in vermeintliche ‚Männerdomänen‘ vordringen und die Bereiche ihrer
(gleichberechtigten) Teilhabe zunehmend erweitern, wirken Kräfte - im Versuch
emanzipatorische Bewegungen aufzuhalten - dem entgegen. So sind
geschlechterpolitische Anliegen und Akteur*innen in den letzten Jahren vermehrt
Angriffen und Diffamierungen ausgesetzt. Rechtsextreme, menschenfeindliche
Bewegungen erstarken mit ihrem geschlossen antifeministischen Weltbild ebenso
wie antifeministische Haltungen in der Mitte der Gesellschaft.
Kurz vor der wichtigen Europawahl müssen wir wahrnehmen, dass es in ganz Europa
immer mehr gesellschaftliche Bestrebungen und Regierungen gibt, die
Antifeminismus stärken. Dabei besteht die Gefahr, dass Frauenrechte massiv
zurückgedrängt werden. Zu den Themen, die in Gefahr sind, gehören beispielsweise
der Gewaltschutz von Frauen sowie die feministische Außenpolitik. In diesem Zuge
könnten sich in den EU-Mitgliedsstaaten zudem die Maßnahmen zur Eindämmung des
Gender-Pay-Gap und zum Schutz reproduktiver Rechte deutlich verschlechtern. Für
Frauen, die von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind, ist die Situation
besonders prekär, da sie in vielfacher Hinsicht von dem Erstarken misogyner und
menschenfeindlicher Parteien und Positionen in Europa betroffen sind.
Antifeminismus als Ideologie
Antifeminismus propagiert eine Ideologie, die eine vermeintlich ‚natürliche‘
Geschlechterordnung unterstützt und heteronormative Geschlechterverhältnisse
aufrechterhält. Diese Weltanschauung basiert auf sexistischen Ansichten sowie
Frauen- und Queerfeindlichkeit. Maßgeblich sind dabei eine vermeintlich
biologistische, binäre Vorstellung von Geschlecht und rückwärtsgewandte,
stereotype Geschlechterbilder.[1] Antifeminismus bekämpft Bemühungen um
Emanzipation und zeigt sich in Diskursen und Einstellungen gegen
Gleichstellungsbestrebungen und die Sichtbarkeit marginalisierter Personen. Er
stellt sich gegen feministische Errungenschaften und legitimiert
geschlechtsspezifische Gewalt systematisch. Antifeminismus trägt zur
Aufrechterhaltung von Ungleichheit und Diskriminierung bei und verhindert den
Fortschritt in Richtung einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft.[2]
Ausgangslage: Die Demokratie steht zunehmend unter Druck. Seit einigen Jahren
werden längst erreichte Frauenrechte offensiv zur Disposition und damit
demokratische Werte wieder vermehrt in Frage gestellt. In einer Gesellschaft, in So sind
der Frauen in vermeintliche ‚Männerdomänen‘ vordringen und die Bereiche ihrer
(gleichberechtigten) Teilhabe zunehmend erweitern, wirken Kräfte - im Versuch
emanzipatorische Bewegungen aufzuhalten - dem entgegen.
geschlechterpolitische Anliegen und Akteur*innen in den letzten Jahren vermehrt
Angriffen und Diffamierungen ausgesetzt. Rechtsextreme, menschenfeindliche
Bewegungen erstarken mit ihrem geschlossen antifeministischen Weltbild ebenso
wie antifeministische Haltungen in der Mitte der Gesellschaft.
Kurz vor der wichtigen Europawahl müssen wir wahrnehmen, dass es in ganz Europa
immer mehr gesellschaftliche Bestrebungen und Regierungen gibt, die
Antifeminismus stärken. Dabei besteht die Gefahr, dass Frauenrechte massiv
zurückgedrängt werden. Zu den Themen, die in Gefahr sind, gehören beispielsweise
der Gewaltschutz von Frauen sowie die feministische Außenpolitik. In diesem Zuge
könnten sich in den EU-Mitgliedsstaaten zudem die Maßnahmen zur Eindämmung des
Gender-Pay-Gap und zum Schutz reproduktiver Rechte deutlich verschlechtern. Für
Frauen, die von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind, ist die Situation
besonders prekär, da sie in vielfacher Hinsicht von dem Erstarken misogyner und
menschenfeindlicher Parteien und Positionen in Europa betroffen sind.
Antifeminismus als Ideologie
Antifeminismus propagiert eine Ideologie, die eine vermeintlich ‚natürliche‘
Geschlechterordnung unterstützt und heteronormative Geschlechterverhältnisse
aufrechterhält. Diese Weltanschauung basiert auf sexistischen Ansichten sowie
Frauen- und Queerfeindlichkeit. Maßgeblich sind dabei eine vermeintlich
biologistische, binäre Vorstellung von Geschlecht und rückwärtsgewandte,
stereotype Geschlechterbilder.[1] Antifeminismus bekämpft Bemühungen um
Emanzipation und zeigt sich in Diskursen und Einstellungen gegen
Gleichstellungsbestrebungen und die Sichtbarkeit marginalisierter Personen. Er
stellt sich gegen feministische Errungenschaften und legitimiert
geschlechtsspezifische Gewalt systematisch. Antifeminismus trägt zur
Aufrechterhaltung von Ungleichheit und Diskriminierung bei und verhindert den
Fortschritt in Richtung einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft.[2]
Ausgangslage: Die Demokratie steht zunehmend unter Druck. Seit einigen Jahren
werden längst erreichte Frauenrechte offensiv zur Disposition und damit
demokratische Werte wieder vermehrt in Frage gestellt. In einer Gesellschaft, in
der Frauen in vermeintliche ‚Männerdomänen‘ vordringen und die Bereiche ihrer
(gleichberechtigten) Teilhabe zunehmend erweitern, wirken Kräfte - im Versuch
emanzipatorische Bewegungen aufzuhalten - dem entgegen. So sind
geschlechterpolitische Anliegen und Akteur*innen in den letzten Jahren vermehrt
Angriffen und Diffamierungen ausgesetzt. Rechtsextreme, menschenfeindliche
Bewegungen erstarken mit ihrem geschlossen antifeministischen Weltbild ebenso
wie antifeministische Haltungen in der Mitte der Gesellschaft. Dies zeigt auch ein Blick in die Leipziger Autoritarismus-Studie aus dem Jahr 2022, der zufolge jeder dritte Mann und jede fünfte Frau ein geschlossen anitifeministisches oder sexistisches Weltbild haben.
Kurz vor der wichtigen Europawahl müssen wir wahrnehmen, dass es in ganz Europa
immer mehr gesellschaftliche Bestrebungen und Regierungen gibt, die
Antifeminismus stärken. Dabei besteht die Gefahr, dass Frauenrechte massiv
zurückgedrängt werden. Zu den Themen, die in Gefahr sind, gehören beispielsweise
der Gewaltschutz von Frauen sowie die feministische Außenpolitik. In diesem Zuge
könnten sich in den EU-Mitgliedsstaaten zudem die Maßnahmen zur Eindämmung des
Gender-Pay-Gap und zum Schutz reproduktiver Rechte deutlich verschlechtern. Für
Frauen, die von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind, ist die Situation
besonders prekär, da sie in vielfacher Hinsicht von dem Erstarken misogyner und
menschenfeindlicher Parteien und Positionen in Europa betroffen sind.
Antifeminismus als Ideologie
Antifeminismus propagiert eine Ideologie, die eine vermeintlich ‚natürliche‘
Geschlechterordnung unterstützt und heteronormative Geschlechterverhältnisse
aufrechterhält. Diese Weltanschauung basiert auf sexistischen Ansichten sowie
Frauen- und Queerfeindlichkeit. Maßgeblich sind dabei eine vermeintlich
biologistische, binäre Vorstellung von Geschlecht und rückwärtsgewandte,
stereotype Geschlechterbilder.[1] Antifeminismus bekämpft Bemühungen um
Emanzipation und zeigt sich in Diskursen und Einstellungen gegen
Gleichstellungsbestrebungen und die Sichtbarkeit marginalisierter Personen. Er
stellt sich gegen feministische Errungenschaften und legitimiert
geschlechtsspezifische Gewalt systematisch. Antifeminismus trägt zur
Aufrechterhaltung von Ungleichheit und Diskriminierung bei und verhindert den
Fortschritt in Richtung einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft.[2]
Antifeminismus als Gefahr für die Demokratie[3]
Die Verbreitung von Antifeminismus stellt eine ernsthafte Bedrohung für die
Demokratie dar. Dass antifeministisches Gedankengut in der hiesigen Gesellschaft
stark verbreitet ist, zeigt ein Blick auf die Leipziger Autoritarismus-Studie
aus dem Jahr 2022, der zufolge jeder dritte Mann[4] und jede fünfte Frau ein
geschlossen antifeministisches oder sexistisches Weltbild haben.[5]
Antifeminismus untergräbt grundlegende demokratische Prinzipien wie
Gleichberechtigung und Vielfalt und spaltet die Gesellschaft. Das zeigt:
Antifeminismus ist antidemokratisch. Eine Funktion von Antifeminismus liegt
darin, Ressentiments und Rahmenbedingungen zu etablieren, die insbesondere
Frauen und queere Personen von gesellschaftlicher Teilhabe ausschließen. Sie
wollen patriarchale Strukturen stabilisieren. Antifeminismus schränkt
zivilgesellschaftliche, politische sowie kirchliche Diskurs- und Handlungsräume
ein und beschränkt die selbstbestimmten und sicheren Räume der Selbstwirksamkeit
massiv. Insbesondere für queere Mädchen und Frauen sowie für Personen mit
internationaler Geschichte ergibt sich aus dem steigenden Rechtsruck und
antifeministischen Backlash eine verstärkte Betroffenheit und ein verändertes
Sicherheitsgefühl.
Dabei gehört Gleichberechtigung zum Kern einer demokratischen Gesellschaft und
ist nicht verhandelbar. Rechtspopulistische und extrem rechte Strömungen sehen
hierin jedoch eine Gefahr für eine Ordnung, die Männer privilegiert und Frauen
sowie alle weiteren Geschlechter unterordnet. Ihre Ablehnung richtet sich gegen
Gleichstellung, gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Rechtspopulismus,
Rechtsextremismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit müssen deshalb im Kern
aus einer gendersensiblen Perspektive betrachtet werden.[6]
Antifeminismus als Brückenideologie & gesamtgesellschaftliches Problem
Auch das gesamtgesellschaftliche Diskursklima verschärft sich in Richtung
antifeministischer Entgleisungen. Akteur*innen, die sich – in Zivilgesellschaft,
in Forschung, Verwaltung, im Netz, in Medien und Parlamenten - für
Frauenförderung und Geschlechterforschung einsetzen, sind zunehmend Anfeindungen
ausgesetzt.
Antifeminismus kann als Brückennarrativ zu anderen Ideologien der
Ungleichwertigkeit wirken, wie Rassismus, Antisemitismus und
Trans*feindlichkeit.[7] Häufig geht damit auch die Ethnisierung von Sexismus
einher, die rassistische Anti-Migrations-Diskurse bestärkt.[8] Dabei schlägt
Antifeminismus eine Brücke in rechtskonservative Teile der Gesellschaft und
stellt eine Grundlage rechter Mobilisierungsstrategien dar.[9] Gefährlich ist
insbesondere die Anschlussfähigkeit von Antifeminismus in unterschiedlichen
gesellschaftlichen Bereichen, die insbesondere durch mediale Diskurse – vor
allem in den Sozialen Medien - Aufschwung erhält. So trägt Antifeminismus dazu
bei, frauen- und queerfeindliches, rechtes und reaktionäres Gedankengut
innerhalb der Dominanzgesellschaft salonfähig zu machen, was in der Folge
gewaltsame Angriffe begünstigen kann.[10]Daran wird deutlich: Antifeminismus ist
kein ‚Randphänomen‘, sondern explizit ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Zwischen Antifeminismus und Emanzipation
Als katholische Jugendverbände befinden wir uns kontinuierlich in einem
Spannungsfeld zwischen institutionalisierten antifeministischen Haltungen der
katholischen Kirche, dem antifeministischem Weltbild und unseren
emanzipatorischen Idealen und Werten. Die traditionelle Lehre der katholischen
Kirche diskriminiert nicht-cis-männliche und nicht-heterosexuelle Personen.
Entsprechend dieser Lehre und entsprechend der patriarchalen Umwelt wurde die
Struktur diskriminierend aufgebaut. Die inzwischen auch theologisch überholte
Lehre sowie die veraltete Struktur, bestärken den Nährboden für Antifeminismus.
Doch auch in unserer verbandlichen Arbeit spiegeln sich antifeministische
Erscheinungsformen. Diese können explizit in Diskursen ausgesprochen oder
implizit sichtbar werden. Ebenso können sie sich durch die Aufrechterhaltung
stereotyper Geschlechterrollen und in der deutlich kritischeren Betrachtung von
Frauen, inter*, nicht-binären, trans* oder agender Personen in Ämtern und
explizit Leitungspositionen zeigen.[11] Sie können
in Haltungen und Organisationskulturen sichtbar werden, denen heteronormative
Maßstäbe zugrunde liegen und die die Formen gleichberechtigter demokratischer
Teilhabe beschränken, z. B. wenn es um diversitätswahrende Quotierungen geht
oder die Bereitschaft, die eigenen Arbeits- und Organisationskulturen
diversitätssensibel und (macht-)kritisch zu reflektieren.
Handlungsbedarf als Jugendverbände
Für uns ist klar: Als BDKJ nehmen wir die antifeministischen Anfeindungen und
Angriffe gegen Geschlechterpolitik und ihre Akteur*innen sehr ernst und
verstehen sie als Angriffe auf den Kern unserer Demokratie. Es ist Teil unseres
Selbstverständnisses als katholische Jugendverbände, uns für
Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen und uns frauen- und queerfeindlichen
Bestrebungen entschlossen entgegenzustellen.
Vor dem Hintergrund des erstarkenden Antifeminismus in der Gesellschaft sind
gerade wir gefragt, uns klar zu einer demokratischen, feministischen Kultur des
Miteinanders zu bekennen, sie in unseren Strukturen zu leben und einzufordern.
Das bedeutet auch, unseren intersektionalen Blick zu schärfen und die frauen-
und geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten im Kontext aller weiteren Formen
der Unterdrückung zu reflektieren. Uns ist wichtig, dabei die verschiedenen
Diskriminierungsdimensionen zusammenzudenken und gemeinsam daran zu arbeiten,
antifeministische (Denk-) und Handlungs-Muster zu erkennen, zu entlarven, ihnen
zu begegnen und sie zu durchbrechen.
Wir begreifen den Einsatz gegen Antifeminismus als zentralen Bestandteil unseres
demokratischen Engagements, als wichtiges Element zur Demokratiebildung und -
stärkung.
Wir werden aktiver!
Antifeminismus als Gefahr für die Demokratie[3]
Die Verbreitung von Antifeminismus stellt eine ernsthafte Bedrohung für die
Demokratie dar. Dass antifeministisches Gedankengut in der hiesigen Gesellschaft
stark verbreitet ist, zeigt ein Blick auf die Leipziger Autoritarismus-Studie
aus dem Jahr 2022, der zufolge jeder dritte Mann[4] und jede fünfte Frau ein
geschlossen antifeministisches oder sexistisches Weltbild haben.[5]
Antifeminismus untergräbt grundlegende demokratische Prinzipien wie
Gleichberechtigung und Vielfalt und spaltet die Gesellschaft. Das zeigt:
Antifeminismus ist antidemokratisch. Eine Funktion von Antifeminismus liegt
darin, Ressentiments und Rahmenbedingungen zu etablieren, die insbesondere
Frauen und queere Personen von gesellschaftlicher Teilhabe ausschließen. Sie
wollen patriarchale Strukturen stabilisieren. Antifeminismus schränkt
zivilgesellschaftliche, politische sowie kirchliche Diskurs- und Handlungsräume
ein und beschränkt die selbstbestimmten und sicheren Räume der Selbstwirksamkeit
massiv. Insbesondere für queere Mädchen und Frauen sowie für Personen mit
internationaler Geschichte ergibt sich aus dem steigenden Rechtsruck und
antifeministischen Backlash eine verstärkte Betroffenheit und ein verändertes
Sicherheitsgefühl.
Dabei gehört Gleichberechtigung zum Kern einer demokratischen Gesellschaft und
ist nicht verhandelbar. Rechtspopulistische und extrem rechte Strömungen sehen
hierin jedoch eine Gefahr für eine Ordnung, die Männer privilegiert und Frauen
sowie alle weiteren Geschlechter unterordnet. Ihre Ablehnung richtet sich gegen
Gleichstellung, gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Rechtspopulismus,
Rechtsextremismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit müssen deshalb im Kern
aus einer gendersensiblen Perspektive betrachtet werden.[6]
Antifeminismus als Brückenideologie & gesamtgesellschaftliches Problem
Auch das gesamtgesellschaftliche Diskursklima verschärft sich in Richtung
antifeministischer Entgleisungen. Akteur*innen, die sich – in Zivilgesellschaft,
in Forschung, Verwaltung, im Netzdigitalen Raum, in Medien und Parlamenten - für
Frauenförderung und Geschlechterforschung einsetzen, sind zunehmend Anfeindungen
ausgesetzt.
Antifeminismus kann als Brückennarrativ zu anderen Ideologien der
Ungleichwertigkeit wirken, wie Rassismus, Antisemitismus und
Trans*feindlichkeit.[7] Häufig geht damit auch die Ethnisierung von Sexismus
einher, die rassistische Anti-Migrations-Diskurse bestärkt.[8] Dabei schlägt
Antifeminismus eine Brücke in rechtskonservative Teile der Gesellschaft und
stellt eine Grundlage rechter Mobilisierungsstrategien dar.[9] Gefährlich ist
insbesondere die Anschlussfähigkeit von Antifeminismus in unterschiedlichen
gesellschaftlichen Bereichen, die insbesondere durch mediale Diskurse – vor
allem in den Sozialen Medien - Aufschwung erhält. So trägt Antifeminismus dazu
bei, frauen- und queerfeindliches, rechtes und reaktionäres Gedankengut
innerhalb der Dominanzgesellschaft salonfähig zu machen, was in der Folge
gewaltsame Angriffe begünstigen kann.[10]Daran wird deutlich: Antifeminismus ist
kein ‚Randphänomen‘, sondern explizit ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Zwischen Antifeminismus und Emanzipation
Als katholische Jugendverbände befinden wir uns kontinuierlich in einem
Spannungsfeld zwischen institutionalisierten antifeministischen Haltungen der
katholischen Kirche, dem antifeministischem Weltbild und unseren
emanzipatorischen Idealen und Werten. Die traditionelle Lehre der katholischen
Kirche diskriminiert nicht-cis-männliche und nicht-heterosexuelle Personen.
Entsprechend dieser Lehre und entsprechend der patriarchalen Umwelt wurde die
Struktur diskriminierend aufgebaut. Die inzwischen auch theologisch überholte
Lehre sowie die veraltete Struktur, bestärken den Nährboden für Antifeminismus.
Doch auch in unserer verbandlichen Arbeit spiegeln sich antifeministische
Erscheinungsformen. Diese können explizit in Diskursen ausgesprochen oder
implizit sichtbar werden. Ebenso können sie sich durch die Aufrechterhaltung
stereotyper Geschlechterrollen und in der deutlich kritischeren Betrachtung von
Frauen, inter*, nicht-binären, trans* oder agender Personen in Ämtern und
explizit Leitungspositionen zeigen.[11] Sie können
in Haltungen und Organisationskulturen sichtbar werden, denen heteronormative
Maßstäbe zugrunde liegen und die die Formen gleichberechtigter demokratischer
Teilhabe beschränken, z. B. wenn es um diversitätswahrende Quotierungen geht
oder die Bereitschaft, die eigenen Arbeits- und Organisationskulturen
diversitätssensibel und (macht-)kritisch zu reflektieren.
Handlungsbedarf als Jugendverbände
Für uns ist klar: Als BDKJ nehmen wir die antifeministischen Anfeindungen und
Angriffe gegen Geschlechterpolitik und ihre Akteur*innen sehr ernst und
verstehen sie als Angriffe auf den Kern unserer Demokratie. Es ist Teil unseres
Selbstverständnisses als katholische Jugendverbände, uns für
Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen und uns frauen- und queerfeindlichen
Bestrebungen entschlossen entgegenzustellen.
Vor dem Hintergrund des erstarkenden Antifeminismus in der Gesellschaft sind
gerade wir gefragt, uns klar zu einer demokratischen, feministischen Kultur des
Miteinanders zu bekennen, sie in unseren Strukturen zu leben und einzufordern.
Das bedeutet auch, unseren intersektionalen Blick zu schärfen und die frauen-
und geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten im Kontext aller weiteren Formen
der Unterdrückung zu reflektieren. Uns ist wichtig, dabei die verschiedenen
Diskriminierungsdimensionen zusammenzudenken und gemeinsam daran zu arbeiten,
antifeministische (Denk-) und Handlungs-Muster zu erkennen, zu entlarven, ihnen
zu begegnen und sie zu durchbrechen.
Wir begreifen den Einsatz gegen Antifeminismus als zentralen Bestandteil unseres
demokratischen Engagements, als wichtiges Element zur Demokratiebildung und -
stärkung.
Wir werden aktiver!
Antifeminismus als Gefahr für die Demokratie[3]Die Verbreitung von Antifeminismus stellt eine ernsthafte Bedrohung für die
Demokratie dar. Dass antifeministisches Gedankengut in der hiesigen Gesellschaft
stark verbreitet ist, zeigt ein Blick auf die Leipziger Autoritarismus-Studie
aus dem Jahr 2022, der zufolge jeder dritte Mann[4] und jede fünfte Frau ein
geschlossen antifeministisches oder sexistisches Weltbild haben.[5]
Antifeminismus untergräbt grundlegende demokratische Prinzipien wie
Gleichberechtigung und Vielfalt und spaltet die Gesellschaft. Das zeigt:
Antifeminismus ist antidemokratisch. Eine Funktion von Antifeminismus liegt
darin, Ressentiments und Rahmenbedingungen zu etablieren, die insbesondere
Frauen und queere Personen von gesellschaftlicher Teilhabe ausschließen. Sie
wollen patriarchale Strukturen stabilisieren. Antifeminismus schränkt
zivilgesellschaftliche, politische sowie kirchliche Diskurs- und Handlungsräume
ein und beschränkt die selbstbestimmten und sicheren Räume der Selbstwirksamkeit
massiv. Insbesondere für queere Mädchen und Frauen sowie für Personen mit
internationaler Geschichte ergibt sich aus dem steigenden Rechtsruck und
antifeministischen Backlash eine verstärkte Betroffenheit und ein verändertes
Sicherheitsgefühl.
Dabei gehört Gleichberechtigung zum Kern einer demokratischen Gesellschaft und
ist nicht verhandelbar. Rechtspopulistische und extrem rechte Strömungen sehen
hierin jedoch eine Gefahr für eine Ordnung, die Männer privilegiert und Frauen
sowie alle weiteren Geschlechter unterordnet. Ihre Ablehnung richtet sich gegen
Gleichstellung, gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Rechtspopulismus,
Rechtsextremismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit müssen deshalb im Kern
aus einer gendersensiblen Perspektive betrachtet werden.[6]
Antifeminismus als Brückenideologie & gesamtgesellschaftliches Problem
Auch das gesamtgesellschaftliche Diskursklima verschärft sich in Richtung
antifeministischer Entgleisungen. Akteur*innen, die sich – in Zivilgesellschaft,
in Forschung, Verwaltung, im Netz, in Medien und Parlamenten - für
Frauenförderung und Geschlechterforschung einsetzen, sind zunehmend Anfeindungen
ausgesetzt.
Antifeminismus kann als Brückennarrativ zu anderen Ideologien der
Ungleichwertigkeit wirken, wie Rassismus, Antisemitismus und
Trans*feindlichkeit.[7] Häufig geht damit auch die Ethnisierung von Sexismus
einher, die rassistische Anti-Migrations-Diskurse bestärkt.[8] Dabei schlägt
Antifeminismus eine Brücke in rechtskonservative Teile der Gesellschaft und
stellt eine Grundlage rechter Mobilisierungsstrategien dar.[9] Gefährlich ist
insbesondere die Anschlussfähigkeit von Antifeminismus in unterschiedlichen
gesellschaftlichen Bereichen, die insbesondere durch mediale Diskurse – vor
allem in den Sozialen Medien - Aufschwung erhält. So trägt Antifeminismus dazu
bei, frauen- und queerfeindliches, rechtes und reaktionäres Gedankengut
innerhalb der Dominanzgesellschaft salonfähig zu machen, was in der Folge
gewaltsame Angriffe begünstigen kann.[10]Daran wird deutlich: Antifeminismus ist
kein ‚Randphänomen‘, sondern explizit ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Zwischen Antifeminismus und Emanzipation
Als katholische Jugendverbände befinden wir uns kontinuierlich in einem
Spannungsfeld zwischen institutionalisierten antifeministischen Haltungen der
katholischen Kirche, dem antifeministischem Weltbild und unseren
emanzipatorischen Idealen und Werten. Die traditionelle Lehre der katholischen
Kirche diskriminiert nicht-cis-männliche und nicht-heterosexuelle Personen.
Entsprechend dieser Lehre und entsprechend der patriarchalen Umwelt wurde die
Struktur diskriminierend aufgebaut. Die inzwischen auch theologisch überholte
Lehre sowie die veraltete Struktur, bestärken den Nährboden für Antifeminismus.
Doch auch in unserer verbandlichen Arbeit spiegeln sich antifeministische
Erscheinungsformen. Diese können explizit in Diskursen ausgesprochen oder
implizit sichtbar werden. Ebenso können sie sich durch die Aufrechterhaltung
stereotyper Geschlechterrollen und in der deutlich kritischeren Betrachtung von
Frauen, inter*, nicht-binären, trans* oder agender Personen in Ämtern und
explizit Leitungspositionen zeigen.[11] Sie können
in Haltungen und Organisationskulturen sichtbar werden, denen heteronormative
Maßstäbe zugrunde liegen und die die Formen gleichberechtigter demokratischer
Teilhabe beschränken, z. B. wenn es um diversitätswahrende Quotierungen geht
oder die Bereitschaft, die eigenen Arbeits- und Organisationskulturen
diversitätssensibel und (macht-)kritisch zu reflektieren.
Handlungsbedarf als Jugendverbände
Für uns ist klar: Als BDKJ nehmen wir die antifeministischen Anfeindungen und
Angriffe gegen Geschlechterpolitik und ihre Akteur*innen sehr ernst und
verstehen sie als Angriffe auf den Kern unserer Demokratie. Es ist Teil unseres
Selbstverständnisses als katholische Jugendverbände, uns für
Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen und uns frauen- und queerfeindlichen
Bestrebungen entschlossen entgegenzustellen.
Vor dem Hintergrund des erstarkenden Antifeminismus in der Gesellschaft sind
gerade wir gefragt, uns klar zu einer demokratischen, feministischen Kultur des
Miteinanders zu bekennen, sie in unseren Strukturen zu leben und einzufordern.
Das bedeutet auch, unseren intersektionalen Blick zu schärfen und die frauen-
und geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten im Kontext aller weiteren Formen
der Unterdrückung zu reflektieren. Uns ist wichtig, dabei die verschiedenen
Diskriminierungsdimensionen zusammenzudenken und gemeinsam daran zu arbeiten,
antifeministische (Denk-) und Handlungs-Muster zu erkennen, zu entlarven, ihnen
zu begegnen und sie zu durchbrechen.
Wir begreifen den Einsatz gegen Antifeminismus als zentralen Bestandteil unseres
demokratischen Engagements, als wichtiges Element zur Demokratiebildung und -
stärkung.
Wir werden aktiver!
Antifeminismus als Gefahr für die Demokratie[3]
Die Verbreitung von Antifeminismus stellt eine ernsthafte Bedrohung für die
Demokratie dar. Dass antifeministisches Gedankengut in der hiesigen Gesellschaft
stark verbreitet ist, zeigt ein Blick auf die Leipziger Autoritarismus-Studie
aus dem Jahr 2022, der zufolge jeder dritte Mann[4] und jede fünfte Frau ein
geschlossen antifeministisches oder sexistisches Weltbild haben.[5]
Antifeminismus untergräbt grundlegende demokratische Prinzipien wie
Gleichberechtigung und Vielfalt und spaltet die Gesellschaft. Das zeigt:
Antifeminismus ist antidemokratisch. Eine Funktion von Antifeminismus liegt
darin, Ressentiments und Rahmenbedingungen zu etablieren, die insbesondere
Frauen und queere Personen von gesellschaftlicher Teilhabe ausschließen. SieEswsollen patriarchale Strukturen stabilisierenstabilisiert werden. Antifeminismus schränkt
zivilgesellschaftliche, politische sowie kirchliche Diskurs- und Handlungsräume
ein und beschränkt die selbstbestimmten und sicheren Räume der Selbstwirksamkeit
massiv. Insbesondere für queere Mädchen und Frauen sowie für Personen mit
internationaler Geschichte ergibt sich aus dem steigenden Rechtsruck und
antifeministischen Backlash eine verstärkte Betroffenheit und ein verändertes
Sicherheitsgefühl.
Dabei gehört Gleichberechtigung zum Kern einer demokratischen Gesellschaft und
ist nicht verhandelbar. Rechtspopulistische und extrem rechte Strömungen sehen
hierin jedoch eine Gefahr für eine Ordnung, die Männer privilegiert und Frauen
sowie alle weiteren Geschlechter unterordnet. Ihre Ablehnung richtet sich gegen
Gleichstellung, gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Rechtspopulismus,
Rechtsextremismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit müssen deshalb im Kern
aus einer gendersensiblen Perspektive betrachtet werden.[6]
Antifeminismus als Brückenideologie & gesamtgesellschaftliches Problem
Auch das gesamtgesellschaftliche Diskursklima verschärft sich in Richtung
antifeministischer Entgleisungen. Akteur*innen, die sich – in Zivilgesellschaft,
in Forschung, Verwaltung, im Netz, in Medien und Parlamenten - für
Frauenförderung und Geschlechterforschung einsetzen, sind zunehmend Anfeindungen
ausgesetzt.
Antifeminismus kann als Brückennarrativ zu anderen Ideologien der
Ungleichwertigkeit wirken, wie Rassismus, Antisemitismus und
Trans*feindlichkeit.[7] Häufig geht damit auch die Ethnisierung von Sexismus
einher, die rassistische Anti-Migrations-Diskurse bestärkt.[8] Dabei schlägt
Antifeminismus eine Brücke in rechtskonservative Teile der Gesellschaft und
stellt eine Grundlage rechter Mobilisierungsstrategien dar.[9] Gefährlich ist
insbesondere die Anschlussfähigkeit von Antifeminismus in unterschiedlichen
gesellschaftlichen Bereichen, die insbesondere durch mediale Diskurse – vor
allem in den Sozialen Medien - Aufschwung erhält. So trägt Antifeminismus dazu
bei, frauen- und queerfeindliches, rechtes und reaktionäres Gedankengut
innerhalb der Dominanzgesellschaft salonfähig zu machen, was in der Folge
gewaltsame Angriffe begünstigen kann.[10]Daran wird deutlich: Antifeminismus ist
kein ‚Randphänomen‘, sondern explizit ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Zwischen Antifeminismus und Emanzipation
Als katholische Jugendverbände befinden wir uns kontinuierlich in einem
Spannungsfeld zwischen institutionalisierten antifeministischen Haltungen der
katholischen Kirche, dem antifeministischem Weltbild und unseren
emanzipatorischen Idealen und Werten. Die traditionelle Lehre der katholischen
Kirche diskriminiert nicht-cis-männliche und nicht-heterosexuelle Personen.
Entsprechend dieser Lehre und entsprechend der patriarchalen Umwelt wurde die
Struktur diskriminierend aufgebaut. Die inzwischen auch theologisch überholte
Lehre sowie die veraltete Struktur, bestärken den Nährboden für Antifeminismus.
Doch auch in unserer verbandlichen Arbeit spiegeln sich antifeministische
Erscheinungsformen. Diese können explizit in Diskursen ausgesprochen oder
implizit sichtbar werden. Ebenso können sie sich durch die Aufrechterhaltung
stereotyper Geschlechterrollen und in der deutlich kritischeren Betrachtung von
Frauen, inter*, nicht-binären, trans* oder agender Personen in Ämtern und
explizit Leitungspositionen zeigen.[11] Sie können
in Haltungen und Organisationskulturen sichtbar werden, denen heteronormative
Maßstäbe zugrunde liegen und die die Formen gleichberechtigter demokratischer
Teilhabe beschränken, z. B. wenn es um diversitätswahrende Quotierungen geht
oder die Bereitschaft, die eigenen Arbeits- und Organisationskulturen
diversitätssensibel und (macht-)kritisch zu reflektieren.
Handlungsbedarf als Jugendverbände
Für uns ist klar: Als BDKJ nehmen wir die antifeministischen Anfeindungen und
Angriffe gegen Geschlechterpolitik und ihre Akteur*innen sehr ernst und
verstehen sie als Angriffe auf den Kern unserer Demokratie. Es ist Teil unseres
Selbstverständnisses als katholische Jugendverbände, uns für
Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen und uns frauen- und queerfeindlichen
Bestrebungen entschlossen entgegenzustellen.
Vor dem Hintergrund des erstarkenden Antifeminismus in der Gesellschaft sind
gerade wir gefragt, uns klar zu einer demokratischen, feministischen Kultur des
Miteinanders zu bekennen, sie in unseren Strukturen zu leben und einzufordern.
Das bedeutet auch, unseren intersektionalen Blick zu schärfen und die frauen-
und geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten im Kontext aller weiteren Formen
der Unterdrückung zu reflektieren. Uns ist wichtig, dabei die verschiedenen
Diskriminierungsdimensionen zusammenzudenken und gemeinsam daran zu arbeiten,
antifeministische (Denk-) und Handlungs-Muster zu erkennen, zu entlarven, ihnen
zu begegnen und sie zu durchbrechen.
Wir begreifen den Einsatz gegen Antifeminismus als zentralen Bestandteil unseres
demokratischen Engagements, als wichtiges Element zur Demokratiebildung und -
stärkung.
Wir werden aktiver!
Antifeminismus als Gefahr für die Demokratie[3]
Die Verbreitung von Antifeminismus stellt eine ernsthafte Bedrohung für die
Demokratie dar. Dass antifeministisches Gedankengut in der hiesigen Gesellschaft
stark verbreitet ist, zeigt ein Blick auf die Leipziger Autoritarismus-Studie
aus dem Jahr 2022, der zufolge jeder dritte Mann[4] und jede fünfte Frau ein
geschlossen antifeministisches oder sexistisches Weltbild haben.[5]
Antifeminismus untergräbt grundlegende demokratische Prinzipien wie
Gleichberechtigung und Vielfalt und spaltet die Gesellschaft. Das zeigt:
Antifeminismus ist antidemokratisch. Eine Funktion von Antifeminismus liegt
darin, Ressentiments und Rahmenbedingungen zu etablieren, die insbesondere
Frauen und queere Personen von gesellschaftlicher Teilhabe ausschließen. Sie
wollen patriarchale Strukturen stabilisieren. Antifeminismus schränkt
zivilgesellschaftliche, politische sowie kirchliche Diskurs- und Handlungsräume
ein und beschränkt die selbstbestimmten und sicheren Räume der Selbstwirksamkeit
massiv. Insbesondere für queere Mädchen und Frauen sowie für Personen mit
internationaler Geschichte ergibt sich aus dem steigenden Rechtsruck und
antifeministischen Backlash eine verstärkte Betroffenheit und ein verändertes
Sicherheitsgefühl.
Dabei gehört Gleichberechtigung zum Kern einer demokratischen Gesellschaft und
ist nicht verhandelbar. Rechtspopulistische und extrem rechte Strömungen sehen
hierin jedoch eine Gefahr für eine Ordnung, die Männer privilegiert und Frauen
sowie alle weiteren Geschlechter unterordnet. Ihre Ablehnung richtet sich gegen
Gleichstellung, gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Rechtspopulismus,
Rechtsextremismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit müssen deshalb im Kern
aus einer gendersensiblen Perspektive betrachtet werden.[6]
Antifeminismus als Brückenideologie & gesamtgesellschaftliches Problem
Auch das gesamtgesellschaftliche Diskursklima verschärft sich in Richtung
antifeministischer Entgleisungen. Akteur*innen, die sich – in Zivilgesellschaft,
in Forschung, Verwaltung, im Netz, in Medien und Parlamenten - für
Frauenförderung und Geschlechterforschung einsetzen, sind zunehmend Anfeindungen
ausgesetzt.
Antifeminismus kann als Brückennarrativ zu anderen Ideologien der
Ungleichwertigkeit wirken, wie Rassismus, Antisemitismus und
Trans*feindlichkeit.[7] Häufig geht damit auch die Ethnisierung von Sexismus
einher, die rassistische Anti-Migrations-Diskurse bestärkt.[8] Dabei schlägt
Antifeminismus eine Brücke in rechtskonservative Teile der Gesellschaft und
stellt eine Grundlage rechter Mobilisierungsstrategien dar.[9] Gefährlich ist
insbesondere die Anschlussfähigkeit von Antifeminismus in unterschiedlichen
gesellschaftlichen Bereichen, die insbesondere durch mediale Diskurse – vor
allem in den Sozialen Medien - Aufschwung erhält. So trägt Antifeminismus dazu
bei, frauen- und queerfeindliches, rechtes und reaktionäres Gedankengut
innerhalb der Dominanzgesellschaft salonfähig zu machen, was in der Folge
gewaltsame Angriffe begünstigen kann.[10]Daran wird deutlich: Antifeminismus ist
kein ‚Randphänomen‘, sondern explizit ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Zwischen Antifeminismus und Emanzipation
Als katholische Jugendverbände befinden wir uns kontinuierlich in einem
Spannungsfeld zwischen institutionalisierten antifeministischen Haltungen der
katholischen Kirche, dem antifeministischem Weltbild und unseren
emanzipatorischen Idealen und Werten. Die traditionelle Lehre der katholischen
Kirche diskriminiert nicht-cis-männliche und nicht-heterosexuelle Personen.
Entsprechend dieser Lehre und entsprechend der patriarchalen Umwelt wurde die
Struktur diskriminierend aufgebaut. Die inzwischen auch theologisch überholte
Lehre sowie die veraltete Struktur, bestärken den Nährboden für Antifeminismus.
Doch auch in unserer verbandlichen Arbeit spiegeln sich antifeministische
Erscheinungsformen. Diese können explizit in Diskursen ausgesprochen oder
implizit sichtbar werden. Ebenso können sie sich durch die Aufrechterhaltung
stereotyper Geschlechterrollen und in der deutlich kritischeren Betrachtung von
Frauen, inter*, nicht-binären, trans* oder agender Personen in Ämtern und
explizit Leitungspositionen zeigen.[11] Sie können
in Haltungen und Organisationskulturen sichtbar werden, denen heteronormative
Maßstäbe zugrunde liegen und die die Formen gleichberechtigter demokratischer
Teilhabe beschränken, z. B. wenn es um diversitätswahrende Quotierungen geht
oder die Bereitschaft, die eigenen Arbeits- und Organisationskulturen
diversitätssensibel und (macht-)kritisch zu reflektieren.
Handlungsbedarf als Jugendverbände
Für uns ist klar: Als BDKJ nehmen wir die antifeministischen Anfeindungen und
Angriffe gegen Geschlechterpolitik und ihre Akteur*innen sehr ernst und
verstehen sie als Angriffe auf den Kern unserer Demokratie. Es ist Teil unseres
Selbstverständnisses als katholische Jugendverbände, uns für
Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen und uns frauen- und queerfeindlichen
Bestrebungen entschlossen entgegenzustellen.
Vor dem Hintergrund des erstarkenden Antifeminismus in der Gesellschaft sind
gerade wir gefragt, uns klar zu einer demokratischen, feministischen Kultur des
Miteinanders zu bekennen, sie in unseren Strukturen zu leben und einzufordern.
Das bedeutet auch, unseren intersektionalen Blick zu schärfen und die frauen-
und geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten im Kontext aller weiteren Formen
der Unterdrückung zu reflektieren. Uns ist wichtig, dabei die verschiedenen
Diskriminierungsdimensionen zusammenzudenken und gemeinsam daran zu arbeiten,
antifeministische (Denk-) und Handlungs-Muster zu erkennen, zu entlarven, ihnen
zu begegnen und sie zu durchbrechen.
Wir begreifen den Einsatz gegen Antifeminismus als zentralen Bestandteil unseres
demokratischen Engagements, als wichtiges Element zur Demokratiebildung und -
stärkung.
Wir werden aktiver!
Antifeminismus als Gefahr für die Demokratie[3]
Die Verbreitung von Antifeminismus stellt eine ernsthafte Bedrohung für die
Demokratie dar. Dass antifeministisches Gedankengut in der hiesigen Gesellschaft
stark verbreitet ist, zeigt ein Blick auf die Leipziger Autoritarismus-Studie
aus dem Jahr 2022, der zufolge jeder dritte Mann[4] und jede fünfte Frau ein
geschlossen antifeministisches oder sexistisches Weltbild haben.[5]
Antifeminismus untergräbt grundlegende demokratische Prinzipien wie
Gleichberechtigung und Vielfalt und spaltet die Gesellschaft. Das zeigt:
Antifeminismus ist antidemokratisch. Eine Funktion von Antifeminismus liegt
darin, Ressentiments und Rahmenbedingungen zu etablieren, die insbesondere
Frauen und queere Personen von gesellschaftlicher Teilhabe ausschließen. Sie
wollen patriarchale Strukturen stabilisieren. Antifeminismus schränkt
zivilgesellschaftliche, politische sowie kirchliche Diskurs- und Handlungsräume
ein und beschränkt die selbstbestimmten und sicheren Räume der Selbstwirksamkeit
massiv. Insbesondere für queere Mädchen und Frauen sowie für Personen mit
internationaler Geschichte ergibt sich aus dem steigenden Rechtsruck und
antifeministischen Backlash eine verstärkte Betroffenheit und ein verändertes
Sicherheitsgefühl.
Dabei gehört Gleichberechtigung zum Kern einer demokratischen Gesellschaft und
ist nicht verhandelbar. Rechtspopulistische und extrem rechte Strömungen sehen
hierin jedoch eine Gefahr für eine Ordnung, die Männer privilegiert und Frauen
sowie alle weiteren Geschlechter unterordnet. Ihre Ablehnung richtet sich gegen
Gleichstellung, gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Rechtspopulismus,
Rechtsextremismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit müssen deshalb im Kern
aus einer gendersensiblen Perspektive betrachtet werden.[6]
Antifeminismus als Brückenideologie & gesamtgesellschaftliches Problem Auch das gesamtgesellschaftliche Diskursklima verschärft sich in Richtung
antifeministischer Entgleisungen. Akteur*innen, die sich – in Zivilgesellschaft,
in Forschung, Verwaltung, im Netz, in Medien und Parlamenten - für
Frauenförderung und Geschlechterforschung einsetzen, sind zunehmend Anfeindungen
ausgesetzt.
Antifeminismus kann als Brückennarrativ zu anderen Ideologien der
Ungleichwertigkeit wirken, wie Rassismus, Antisemitismus und
Trans*feindlichkeit.[7] Häufig geht damit auch die Ethnisierung von Sexismus
einher, die rassistische Anti-Migrations-Diskurse bestärkt.[8] Dabei schlägt
Antifeminismus eine Brücke in rechtskonservative Teile der Gesellschaft und
stellt eine Grundlage rechter Mobilisierungsstrategien dar.[9] Gefährlich ist
insbesondere die Anschlussfähigkeit von Antifeminismus in unterschiedlichen
gesellschaftlichen Bereichen, die insbesondere durch mediale Diskurse – vor
allem in den Sozialen Medien - Aufschwung erhält. So trägt Antifeminismus dazu
bei, frauen- und queerfeindliches, rechtes und reaktionäres Gedankengut
innerhalb der Dominanzgesellschaft salonfähig zu machen, was in der Folge
gewaltsame Angriffe begünstigen kann.[10]Daran wird deutlich: Antifeminismus ist
kein ‚Randphänomen‘, sondern explizit ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Zwischen Antifeminismus und Emanzipation
Als katholische Jugendverbände befinden wir uns kontinuierlich in einem
Spannungsfeld zwischen institutionalisierten antifeministischen Haltungen der
katholischen Kirche, dem antifeministischem Weltbild und unseren
emanzipatorischen Idealen und Werten. Die traditionelle Lehre der katholischen
Kirche diskriminiert nicht-cis-männliche und nicht-heterosexuelle Personen.
Entsprechend dieser Lehre und entsprechend der patriarchalen Umwelt wurde die
Struktur diskriminierend aufgebaut. Die inzwischen auch theologisch überholte
Lehre sowie die veraltete Struktur, bestärken den Nährboden für Antifeminismus.
Doch auch in unserer verbandlichen Arbeit spiegeln sich antifeministische
Erscheinungsformen. Diese können explizit in Diskursen ausgesprochen oder
implizit sichtbar werden. Ebenso können sie sich durch die Aufrechterhaltung
stereotyper Geschlechterrollen und in der deutlich kritischeren Betrachtung von
Frauen, inter*, nicht-binären, trans* oder agender Personen in Ämtern und
explizit Leitungspositionen zeigen.[11] Sie können
in Haltungen und Organisationskulturen sichtbar werden, denen heteronormative
Maßstäbe zugrunde liegen und die die Formen gleichberechtigter demokratischer
Teilhabe beschränken, z. B. wenn es um diversitätswahrende Quotierungen geht
oder die Bereitschaft, die eigenen Arbeits- und Organisationskulturen
diversitätssensibel und (macht-)kritisch zu reflektieren.
Handlungsbedarf als Jugendverbände
Für uns ist klar: Als BDKJ nehmen wir die antifeministischen Anfeindungen und
Angriffe gegen Geschlechterpolitik und ihre Akteur*innen sehr ernst und
verstehen sie als Angriffe auf den Kern unserer Demokratie. Es ist Teil unseres
Selbstverständnisses als katholische Jugendverbände, uns für
Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen und uns frauen- und queerfeindlichen
Bestrebungen entschlossen entgegenzustellen.
Vor dem Hintergrund des erstarkenden Antifeminismus in der Gesellschaft sind
gerade wir gefragt, uns klar zu einer demokratischen, feministischen Kultur des
Miteinanders zu bekennen, sie in unseren Strukturen zu leben und einzufordern.
Das bedeutet auch, unseren intersektionalen Blick zu schärfen und die frauen-
und geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten im Kontext aller weiteren Formen
der Unterdrückung zu reflektieren. Uns ist wichtig, dabei die verschiedenen
Diskriminierungsdimensionen zusammenzudenken und gemeinsam daran zu arbeiten,
antifeministische (Denk-) und Handlungs-Muster zu erkennen, zu entlarven, ihnen
zu begegnen und sie zu durchbrechen.
Wir begreifen den Einsatz gegen Antifeminismus als zentralen Bestandteil unseres
demokratischen Engagements, als wichtiges Element zur Demokratiebildung und -
stärkung.
Wir werden aktiver!
Antifeminismus als Gefahr für die Demokratie[3]
Die Verbreitung von Antifeminismus stellt eine ernsthafte Bedrohung für die
Demokratie dar. Dass antifeministisches Gedankengut in der hiesigen Gesellschaft
stark verbreitet ist, zeigt ein Blick auf die Leipziger Autoritarismus-Studie
aus dem Jahr 2022, der zufolge jeder dritte Mann[4] und jede fünfte Frau ein
geschlossen antifeministisches oder sexistisches Weltbild haben.[5]
Antifeminismus untergräbt grundlegende demokratische Prinzipien wie
Gleichberechtigung und Vielfalt und spaltet die Gesellschaft. Das zeigt:
Antifeminismus ist antidemokratisch. Eine Funktion von Antifeminismus liegt
darin, Ressentiments und Rahmenbedingungen zu etablieren, die insbesondere
Frauen und queere Personen von gesellschaftlicher Teilhabe ausschließen. Sie
wollen patriarchale Strukturen stabilisieren. Antifeminismus schränkt
zivilgesellschaftliche, politische sowie kirchliche Diskurs- und Handlungsräume
ein und beschränkt die selbstbestimmten und sicheren Räume der Selbstwirksamkeit
massiv. Insbesondere für queere Mädchen und Frauen sowie für Personen mit
internationaler Geschichte ergibt sich aus dem steigenden Rechtsruck und
antifeministischen Backlash eine verstärkte Betroffenheit und ein verändertes
Sicherheitsgefühl.
Dabei gehört Gleichberechtigung zum Kern einer demokratischen Gesellschaft und
ist nicht verhandelbar. Rechtspopulistische und extrem rechte Strömungen sehen
hierin jedoch eine Gefahr für eine Ordnung, die Männer privilegiert und Frauen
sowie alle weiteren Geschlechter unterordnet. Ihre Ablehnung richtet sich gegen
Gleichstellung, gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Rechtspopulismus,
Rechtsextremismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit müssen deshalb im Kern
aus einer gendersensiblen Perspektive betrachtet werden.[6]
Antifeminismus als Brückenideologie & gesamtgesellschaftliches Problem
Auch das gesamtgesellschaftliche Diskursklima verschärft sich in Richtung
antifeministischer Entgleisungen. Akteur*innen, die sich – in Zivilgesellschaft,
in Forschung, Verwaltung, im Netz, in Medien und Parlamenten - für
Frauenförderung und Geschlechterforschung einsetzen, sind zunehmend Anfeindungen
ausgesetzt.
Antifeminismus kann als Brückennarrativ zu anderen Ideologien der
Ungleichwertigkeit wirken, wie Rassismus, Antisemitismus und
Trans*feindlichkeit.[7] Häufig geht damit auch die Ethnisierung von Sexismus
einher, die rassistische Anti-Migrations-Diskurse bestärkt.[8] Dabei schlägt
Antifeminismus eine Brücke in rechtskonservative Teile der Gesellschaft und
stellt eine Grundlage rechter Mobilisierungsstrategien dar.[9] Gefährlich ist
insbesondere die Anschlussfähigkeit von Antifeminismus in unterschiedlichen
gesellschaftlichen Bereichen, die insbesondere durch mediale Diskurse – vor
allem in den Sozialen Medien - Aufschwung erhält. So trägt Antifeminismus dazu
bei, frauen- und queerfeindliches, rechtes und reaktionäres Gedankengut
innerhalb der Dominanzgesellschaft salonfähig zu machen, was in der Folge
gewaltsame Angriffe begünstigen kann.[10]Daran wird deutlich: Antifeminismus ist
kein ‚Randphänomen‘, sondern explizit ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Zwischen Antifeminismus und Emanzipation
Als katholische Jugendverbände befinden wir uns kontinuierlich in einem
Spannungsfeld zwischen institutionalisierten antifeministischen Haltungen der
katholischen Kirche, dem antifeministischem Weltbild und unseren
emanzipatorischen Idealen und Werten. Die traditionelle Lehre der katholischen
Kirche diskriminiert nicht-cis-männliche und nicht-heterosexuelle Personen.
Entsprechend dieser Lehre und entsprechend der patriarchalen Umwelt wurde die
Struktur diskriminierend aufgebaut. Die inzwischen auch theologisch überholte
Lehre sowie die veraltete Struktur, bestärken den Nährboden für Antifeminismus.
Doch auch in unserer verbandlichen Arbeit spiegeln sich antifeministische
Erscheinungsformen. Diese können explizit in Diskursen ausgesprochen oder
implizit sichtbar werden. Ebenso können sie sich durch die Aufrechterhaltung
stereotyper Geschlechterrollen und in der deutlich kritischeren Betrachtung von
Frauen, inter*, nicht-binären, trans* oder agender Personen in Ämtern und
explizit Leitungspositionen zeigen.[11]
Auch in unserer verbandlichen Arbeit spiegeln sich antifeministische
Erscheinungsformen. Sie können
in Haltungen und Organisationskulturen sichtbar werden, denen heteronormative
Maßstäbe zugrunde liegen und die die Formen gleichberechtigter demokratischer
Teilhabe beschränken, z. B. wenn es um diversitätswahrende Quotierungen geht
oder die Bereitschaft, die eigenen Arbeits- und Organisationskulturen
diversitätssensibel und (macht-)kritisch zu reflektieren.
Handlungsbedarf als Jugendverbände
Für uns ist klar: Als BDKJ nehmen wir die antifeministischen Anfeindungen und
Angriffe gegen Geschlechterpolitik und ihre Akteur*innen sehr ernst und
verstehen sie als Angriffe auf den Kern unserer Demokratie. Es ist Teil unseres
Selbstverständnisses als katholische Jugendverbände, uns für
Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen und uns frauen- und queerfeindlichen
Bestrebungen entschlossen entgegenzustellen.
Vor dem Hintergrund des erstarkenden Antifeminismus in der Gesellschaft sind
gerade wir gefragt, uns klar zu einer demokratischen, feministischen Kultur des
Miteinanders zu bekennen, sie in unseren Strukturen zu leben und einzufordern.
Das bedeutet auch, unseren intersektionalen Blick zu schärfen und die frauen-
und geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten im Kontext aller weiteren Formen
der Unterdrückung zu reflektieren. Uns ist wichtig, dabei die verschiedenen
Diskriminierungsdimensionen zusammenzudenken und gemeinsam daran zu arbeiten,
antifeministische (Denk-) und Handlungs-Muster zu erkennen, zu entlarven, ihnen
zu begegnen und sie zu durchbrechen.
Wir begreifen den Einsatz gegen Antifeminismus als zentralen Bestandteil unseres
demokratischen Engagements, als wichtiges Element zur Demokratiebildung und -
stärkung.
Wir werden aktiver!
Antifeminismus als Gefahr für die Demokratie[3]
Die Verbreitung von Antifeminismus stellt eine ernsthafte Bedrohung für die
Demokratie dar. Dass antifeministisches Gedankengut in der hiesigen Gesellschaft
stark verbreitet ist, zeigt ein Blick auf die Leipziger Autoritarismus-Studie
aus dem Jahr 2022, der zufolge jeder dritte Mann[4] und jede fünfte Frau ein
geschlossen antifeministisches oder sexistisches Weltbild haben.[5]
Antifeminismus untergräbt grundlegende demokratische Prinzipien wie
Gleichberechtigung und Vielfalt und spaltet die Gesellschaft. Das zeigt:
Antifeminismus ist antidemokratisch. Eine Funktion von Antifeminismus liegt
darin, Ressentiments und Rahmenbedingungen zu etablieren, die insbesondere
Frauen und queere Personen von gesellschaftlicher Teilhabe ausschließen. Sie
wollen patriarchale Strukturen stabilisieren. Antifeminismus schränkt
zivilgesellschaftliche, politische sowie kirchliche Diskurs- und Handlungsräume
ein und beschränkt die selbstbestimmten und sicheren Räume der Selbstwirksamkeit
massiv. Insbesondere für queere Mädchen und Frauen sowie für Personen mit
internationaler Geschichte ergibt sich aus dem steigenden Rechtsruck und
antifeministischen Backlash eine verstärkte Betroffenheit und ein verändertes
Sicherheitsgefühl.
Dabei gehört Gleichberechtigung zum Kern einer demokratischen Gesellschaft und
ist nicht verhandelbar. Rechtspopulistische und extrem rechte Strömungen sehen
hierin jedoch eine Gefahr für eine Ordnung, die Männer privilegiert und Frauen
sowie alle weiteren Geschlechter unterordnet. Ihre Ablehnung richtet sich gegen
Gleichstellung, gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Rechtspopulismus,
Rechtsextremismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit müssen deshalb im Kern
aus einer gendersensiblen Perspektive betrachtet werden.[6]
Antifeminismus als Brückenideologie & gesamtgesellschaftliches Problem
Auch das gesamtgesellschaftliche Diskursklima verschärft sich in Richtung
antifeministischer Entgleisungen. Akteur*innen, die sich – in Zivilgesellschaft,
in Forschung, Verwaltung, im Netz, in Medien und Parlamenten - für
Frauenförderung und Geschlechterforschung einsetzen, sind zunehmend Anfeindungen
ausgesetzt.
Antifeminismus kann als Brückennarrativ zu anderen Ideologien der
Ungleichwertigkeit wirken, wie Rassismus, Antisemitismus und
Trans*feindlichkeit.[7] Häufig geht damit auch die Ethnisierung von Sexismus
einher, die rassistische Anti-Migrations-Diskurse bestärkt.[8] Dabei schlägt
Antifeminismus eine Brücke in rechtskonservative Teile der Gesellschaft und
stellt eine Grundlage rechter Mobilisierungsstrategien dar.[9] Gefährlich ist
insbesondere die Anschlussfähigkeit von Antifeminismus in unterschiedlichen
gesellschaftlichen Bereichen, die insbesondere durch mediale Diskurse – vor
allem in den Sozialen Medien - Aufschwung erhält. So trägt Antifeminismus dazu
bei, frauen- und queerfeindliches, rechtes und reaktionäres Gedankengut
innerhalb der Dominanzgesellschaft salonfähig zu machen, was in der Folge
gewaltsame Angriffe begünstigen kann.[10]Daran wird deutlich: Antifeminismus ist
kein ‚Randphänomen‘, sondern explizit ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Zwischen Antifeminismus und Emanzipation
Als katholische Jugendverbände befinden wir uns kontinuierlich in einem
Spannungsfeld zwischen institutionalisierten antifeministischen Haltungen der
katholischen Kirche, dem antifeministischem Weltbild und unseren
emanzipatorischen Idealen und Werten. Die traditionelle"traditionelle" Lehre der katholischen
Kirche diskriminiert nicht-cis-männliche und nicht-heterosexuelle Personen.
Entsprechend dieser Lehre und entsprechend der patriarchalen Umwelt wurde die
Struktur diskriminierend aufgebaut. Die inzwischen auch theologisch überholte
Lehre sowie die veraltete Struktur, bestärken den Nährboden für Antifeminismus.
Doch auch in unserer verbandlichen Arbeit spiegeln sich antifeministische
Erscheinungsformen. Diese können explizit in Diskursen ausgesprochen oder
implizit sichtbar werden. Ebenso können sie sich durch die Aufrechterhaltung
stereotyper Geschlechterrollen und in der deutlich kritischeren Betrachtung von
Frauen, inter*, nicht-binären, trans* oder agender Personen in Ämtern und
explizit Leitungspositionen zeigen.[11] Sie können
in Haltungen und Organisationskulturen sichtbar werden, denen heteronormative
Maßstäbe zugrunde liegen und die die Formen gleichberechtigter demokratischer
Teilhabe beschränken, z. B. wenn es um diversitätswahrende Quotierungen geht
oder die Bereitschaft, die eigenen Arbeits- und Organisationskulturen
diversitätssensibel und (macht-)kritisch zu reflektieren.
Handlungsbedarf als Jugendverbände
Für uns ist klar: Als BDKJ nehmen wir die antifeministischen Anfeindungen und
Angriffe gegen Geschlechterpolitik und ihre Akteur*innen sehr ernst und
verstehen sie als Angriffe auf den Kern unserer Demokratie. Es ist Teil unseres
Selbstverständnisses als katholische Jugendverbände, uns für
Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen und uns frauen- und queerfeindlichen
Bestrebungen entschlossen entgegenzustellen.
Vor dem Hintergrund des erstarkenden Antifeminismus in der Gesellschaft sind
gerade wir gefragt, uns klar zu einer demokratischen, feministischen Kultur des
Miteinanders zu bekennen, sie in unseren Strukturen zu leben und einzufordern.
Das bedeutet auch, unseren intersektionalen Blick zu schärfen und die frauen-
und geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten im Kontext aller weiteren Formen
der Unterdrückung zu reflektieren. Uns ist wichtig, dabei die verschiedenen
Diskriminierungsdimensionen zusammenzudenken und gemeinsam daran zu arbeiten,
antifeministische (Denk-) und Handlungs-Muster zu erkennen, zu entlarven, ihnen
zu begegnen und sie zu durchbrechen.
Wir begreifen den Einsatz gegen Antifeminismus als zentralen Bestandteil unseres
demokratischen Engagements, als wichtiges Element zur Demokratiebildung und -
stärkung.
Wir werden aktiver!
Antifeminismus als Gefahr für die Demokratie[3]
Die Verbreitung von Antifeminismus stellt eine ernsthafte Bedrohung für die
Demokratie dar. Dass antifeministisches Gedankengut in der hiesigen Gesellschaft
stark verbreitet ist, zeigt ein Blick auf die Leipziger Autoritarismus-Studie
aus dem Jahr 2022, der zufolge jeder dritte Mann[4] und jede fünfte Frau ein
geschlossen antifeministisches oder sexistisches Weltbild haben.[5]
Antifeminismus untergräbt grundlegende demokratische Prinzipien wie
Gleichberechtigung und Vielfalt und spaltet die Gesellschaft. Das zeigt:
Antifeminismus ist antidemokratisch. Eine Funktion von Antifeminismus liegt
darin, Ressentiments und Rahmenbedingungen zu etablieren, die insbesondere
Frauen und queere Personen von gesellschaftlicher Teilhabe ausschließen und unerfüllbare Erwartungen an Männer stellt. Sie
wollen patriarchale Strukturen stabilisieren. Antifeminismus schränkt
zivilgesellschaftliche, politische sowie kirchliche Diskurs- und Handlungsräume
ein und beschränkt die selbstbestimmten und sicheren Räume der Selbstwirksamkeit
massiv. Insbesondere für queere Mädchen und Frauen sowie für Personen mit
internationaler Geschichte ergibt sich aus dem steigenden Rechtsruck und
antifeministischen Backlash eine verstärkte Betroffenheit und ein verändertes
Sicherheitsgefühl.
Dabei gehört Gleichberechtigung zum Kern einer demokratischen Gesellschaft und
ist nicht verhandelbar. Rechtspopulistische und extrem rechte Strömungen sehen
hierin jedoch eine Gefahr für eine Ordnung, die Männer privilegiert und Frauen
sowie alle weiteren Geschlechter unterordnet. Ihre Ablehnung richtet sich gegen
Gleichstellung, gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Rechtspopulismus,
Rechtsextremismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit müssen deshalb im Kern
aus einer gendersensiblen Perspektive betrachtet werden.[6]
Antifeminismus als Brückenideologie & gesamtgesellschaftliches Problem
Auch das gesamtgesellschaftliche Diskursklima verschärft sich in Richtung
antifeministischer Entgleisungen. Akteur*innen, die sich – in Zivilgesellschaft,
in Forschung, Verwaltung, im Netz, in Medien und Parlamenten - für
Frauenförderung und Geschlechterforschung einsetzen, sind zunehmend Anfeindungen
ausgesetzt.
Antifeminismus kann als Brückennarrativ zu anderen Ideologien der
Ungleichwertigkeit wirken, wie Rassismus, Antisemitismus und
Trans*feindlichkeit.[7] Häufig geht damit auch die Ethnisierung von Sexismus
einher, die rassistische Anti-Migrations-Diskurse bestärkt.[8] Dabei schlägt
Antifeminismus eine Brücke in rechtskonservative Teile der Gesellschaft und
stellt eine Grundlage rechter Mobilisierungsstrategien dar.[9] Gefährlich ist
insbesondere die Anschlussfähigkeit von Antifeminismus in unterschiedlichen
gesellschaftlichen Bereichen, die insbesondere durch mediale Diskurse – vor
allem in den Sozialen Medien - Aufschwung erhält. So trägt Antifeminismus dazu
bei, frauen- und queerfeindliches, rechtes und reaktionäres Gedankengut
innerhalb der Dominanzgesellschaft salonfähig zu machen, was in der Folge
gewaltsame Angriffe begünstigen kann.[10]Daran wird deutlich: Antifeminismus ist
kein ‚Randphänomen‘, sondern explizit ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Zwischen Antifeminismus und Emanzipation
Als katholische Jugendverbände befinden wir uns kontinuierlich in einem
Spannungsfeld zwischen institutionalisierten antifeministischen Haltungen der
katholischen Kirche, dem antifeministischem Weltbild und unseren
emanzipatorischen Idealen und Werten. Die traditionelle Lehre der katholischen
Kirche diskriminiert nicht-cis-männliche und nicht-heterosexuelle Personen.
Entsprechend dieser Lehre und entsprechend der patriarchalen Umwelt wurde die
Struktur diskriminierend aufgebaut. Die inzwischen auch theologisch überholte
Lehre sowie die veraltete Struktur, bestärken den Nährboden für Antifeminismus.
Doch auch in unserer verbandlichen Arbeit spiegeln sich antifeministische
Erscheinungsformen. Diese können explizit in Diskursen ausgesprochen oder
implizit sichtbar werden. Ebenso können sie sich durch die Aufrechterhaltung
stereotyper Geschlechterrollen und in der deutlich kritischeren Betrachtung von
Frauen, inter*, nicht-binären, trans* oder agender Personen in Ämtern und
explizit Leitungspositionen zeigen.[11] Sie können
in Haltungen und Organisationskulturen sichtbar werden, denen heteronormative
Maßstäbe zugrunde liegen und die die Formen gleichberechtigter demokratischer
Teilhabe beschränken, z. B. wenn es um diversitätswahrende Quotierungen geht
oder die Bereitschaft, die eigenen Arbeits- und Organisationskulturen
diversitätssensibel und (macht-)kritisch zu reflektieren.
Handlungsbedarf als Jugendverbände
Für uns ist klar: Als BDKJ nehmen wir die antifeministischen Anfeindungen und
Angriffe gegen Geschlechterpolitik und ihre Akteur*innen sehr ernst und
verstehen sie als Angriffe auf den Kern unserer Demokratie. Es ist Teil unseres
Selbstverständnisses als katholische Jugendverbände, uns für
Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen und uns frauen- und queerfeindlichen
Bestrebungen entschlossen entgegenzustellen.
Vor dem Hintergrund des erstarkenden Antifeminismus in der Gesellschaft sind
gerade wir gefragt, uns klar zu einer demokratischen, feministischen Kultur des
Miteinanders zu bekennen, sie in unseren Strukturen zu leben und einzufordern.
Das bedeutet auch, unseren intersektionalen Blick zu schärfen und die frauen-
und geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten im Kontext aller weiteren Formen
der Unterdrückung zu reflektieren. Uns ist wichtig, dabei die verschiedenen
Diskriminierungsdimensionen zusammenzudenken und gemeinsam daran zu arbeiten,
antifeministische (Denk-) und Handlungs-Muster zu erkennen, zu entlarven, ihnen
zu begegnen und sie zu durchbrechen.
Wir begreifen den Einsatz gegen Antifeminismus als zentralen Bestandteil unseres
demokratischen Engagements, als wichtiges Element zur Demokratiebildung und -
stärkung.
Wir werden aktiver!
Die Bekämpfung von Antifeminismus erfordert ein koordiniertes Vorgehen auf
politischer, institutioneller und gesellschaftlicher Ebene. Daher formulieren
wir folgende Forderungen an die Politik:
[1] Amadeu Antonio Stiftung (2023): Was ist Antifeminismus? Link:
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/antifeminismus/was-ist-antifeminismus/.
[2] Lang, Juliane/ Fritzsche, Christopher (2018): Backlash, neoreaktionäre
Politiken oder Antifeminismus? Forschende Perspektiven auf aktuelle Debatten um
Geschlecht. Feministische Studien, Vol. 36, No. 2, S. 335 - 346.
[3] Beck, Dorothee/ Gesterkamp, Thomas/ Kemper, Andreas/ Stiegler, Barbara/ von
Bargen, Henning (2021): Antifeminismus auf dem Weg durch die Institutionen.
Heinrich-Böll-Stiftung.
[4] Die Geschlechterbegriffe referieren auf Personen, die in der Gesellschaft
weiblich bzw. männlich sozialisiert sind. Die Studienlage gibt keine Auskunft
über Personen, die sich außerhalb binärer Vorstellungen von Geschlecht verorten.
[5] Kalkstein, Fiona/ Pickel, Gert/ Niendorf, Johanna/ Höcker, Charlotte/
Decker, Oliver (2022): Antifeminismus als Element rechtsautoritärer Dynamik. In:
Decker/ Oliver, Kiess, Johannes/ Heller, Ayline/ Brähler, Elmar: Leipziger
Autoritarismus Studie, S. 253ff.
[6] Amadeu Antonio Stiftung (2023): Was ist Antifeminismus? Link:
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/antifeminismus/was-ist-antifeminismus/.
[7] Leipziger Autoritarismus Studie 2022, S. 245-270.
[8] Dietze, Gabriele (2015): Anti-Genderismus intersektional lesen. Zeitschrift
für Medienwissenschaft, Vol. 13, No. 2, S. 125 – 127.
[9] Leipziger Autoritarismus Studie 2022, S. 264.
[10] Elementarer Bestandteil antifeministischer Narrative ist die systematische
Falschdarstellung und Umdeutung feministischer Ziele und Errungenschaften. Teil
diskursiver Strategien ist es, ihre Anliegen ins Gegenteil zu verkehren: Mayer,
Stefanie/ Ajanovic, Edma/ Sauer, Birgit (2018): Kampfbegriff Gender-Ideologie:
zur Anatomie eines diskursiven Knotens – Beispiel Österreich. In: Lang, Juliane/
Peters, Ulrich: Antifeminismus in Bewegung: Aktuelle Debatten um Geschlecht und
sexuelle Vielfalt. Marta Press, Hamburg.
[11] Ordowski, Daniela (2023): Antifeminismus durch Jugendverbandsarbeit
begegnen. In: Drücker, Ansgar/ Seng, Sebastian/ Winterscheid, Lea:
Antifeminismus und Feminismen der Migrationsgesellschaft, S. 124-128.
[12] S. hierzu: Beschluss der Bundesfrauenkonferenz (2021): „Frauen*hass im Netz
ist real - Gewalt gegen Frauen* endlich beenden!“ sowie BDKJ-Beschluss „Digitale
Teilhabegerechtigkeit für junge Menschen“ (2024).
erfolgt mündlich.